Patrick Erb studierte Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Heidelberg. Nach Praktika in der Redaktion der neuen musikzeitung (nmz) und der Lokalredaktion des Münchner Merkurs arbeite er als freier Mitarbeiter für die neue musikzeitung. Seit 2023 ist er als Volontär bei concerti tätig.
Patrick Erb
Artikel
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In der Ferne so nah
(Danzig und Sopot, 10.7.-13.7.2025) Das Baltic Opera Festival spürt in seiner dritten Ausgabe mit großer künstlerischer Bandbreite der existenziellen Einsamkeit und der Sehnsucht nach Heimat in einer zerrissenen Welt nach.
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Blutigen Wahnsinn schallt es aus dem Wald hinaus
(Sopot, 11.7.2025) Mit Strauss‘ „Salome“ geht das Baltic Opera Festival in der Waldoper in Sopot in seine dritte Runde. Musikalisch größtenteils überzeugend, erfordert der Regieansatz – samt darin eingebettetem Festivalmotto – jedoch ein gewisses Maß an Deutungsbereitschaft.
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Verhaltene stille Töne
Francisco Fullana und Matthias Kirschnereit durchschreiten Sonaten von Debussy, Janáček und Paderewski – letztere erweist sich als Bekenntnis.
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Monumentale Romantik und hinreißende Melancholie
Das Schleswig-Holstein Musik Festival eröffnet seine 40. Jubiläums-Ausgabe mit Bruckner und Mendelssohn. 3sat überträgt das Konzert.
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Julius Cäsar jagt Tolomeo
(Schwetzingen, 1.7.2025) Im Schwetzinger Schloss inszeniert Lucía Astigarraga Händels „Giulio Cesare“ als stilvolles Machtspiel am Pool – musikalisch packend, agil choreografiert und angenehm klimatisiert. Das Orchester des Nationaltheater Mannheim liefert einen furiosen Sound dazu.
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Die versteckte Heiterkeit in der Ästhetik der Verlorenen
(Freiburg, 28.6.2025) Eingebettet in weitere Werke des Komponisten präsentiert das Theater Freiburg Józef Kofflers rekonstruiertes Musiktheater „Alles durch M. O. W.“ – ein wertvoller Beitrag für ein kaum erschlossenes Nischengenre.
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Verzehrende Töne
(Köln, 27.6.2025) Komponist Philippe Manoury wagt sich an der Oper Köln an Karl Kraus‘ gewaltiges Werk „Die letzten Tage der Menschheit“ heran und ergänzt es um ein allegorisches Anti-Kriegs-Oratorium – das Ergebnis überzeugt nur teilweise.
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Jeder ist ein Künstler
Die Hamburger Musikinstitution TONALi sucht seit nunmehr 15 Jahren mit partizipativen Formaten den gesellschaftlichen Dialog.
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Das Gestern, dem auch ein bisschen Heute innewohnt
Yaron David Müller-Zach inszeniert beim Martha Argerich Festival Stefan Zweigs „Die Welt von Gestern“ als bewegendes Zeitbild – mit Elena Bashkirova, Olena Kushpler, Talia Or, Moritz Tostmann und Volker Hanisch. Musik und Worte im Dialog über Erinnerung, Verlust und die leise Warnung der Geschichte.
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Eine reichhaltige Philosophie im Fuchsbau
(Oldenburg, 21.6.2025) In Mélanie Huberts feinfühliger Inszenierung von Leoš Janáčeks „Das schlaue Füchslein“ am Oldenburgischen Staatstheater wird der Wald zur Bühne für eine kluge, poetisch-philosophische Tierfabel über Leben, Vergänglichkeit und den schmalen Grat zwischen Mensch und Tier.
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Konstanter Wandel
Pianist Lukas Sternath versteht Kunst als Prozess, nicht als Ergebnis – und folgt einer inneren Freiheit, die sich jeder Festlegung entzieht.
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Barockoper boomt
Vielerorts werden im Juni barocke Opernschätze gehoben – auch abseits von Georg Friedrich Händel.
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Eine Reise in die Welt des Unwirklichen
(Wien, 22.5.2025) Mit einem neuen „Tannhäuser“ als letzte Premiere der Spielzeit beschließt Philippe Jordan seine Zeit an der Wiener Staatsoper fulminant und geistreich. Passend dazu lässt Regisseurin Lydia Steier die Regiekorken knallen.
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Wie sollen wir singen?
Oft stehen Veranstalter vor der Entscheidung, ob sie eine Produktion konzertant oder szenisch auf die Bühne bringen. Aber wann ist welche Art der Aufführung sinnvoll?
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Tradition und innovative Formate
Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks stellen gemeinsam die anspruchsvoll gestaltete Spielzeit 2025/26 vor.
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Kleider machen Leute
(Lübeck, 9.5.2025) Anna Dreschers Inszenierung von „Lucia di Lammermoor“ am Theater Lübeck rückt Kleidung als Spiegel innerer und gesellschaftlicher Zwänge in den Mittelpunkt. Eine stimmige musikalisch-szenische Umsetzung mit klarer Symbolik und starker Ensembleleistung.
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Moderne Sachlichkeit
In Richard Strauss‘ Violinkonzert gelingen Franziska Pietsch und dem Orquestra Ciudad de Granada die Balance zwischen Martialischem und Tänzerischem.
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Im Paradies der Tonkünstler?
(Schwetzingen, 2.5.2025) Die Schwetzinger SWR Festspiele eröffnen mit der Uraufführung von Mike Svobodas „Adam und Eva“ ihre 73. Festivalausgabe. Das einheitliche Bühnengrau spiegelt die trotz manch geistreicher Momente schwache Komposition nur zu gut wider. Die Qualitäten des Librettos können in den Regie-Wirren nicht vollständig glänzen.
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Nostalgische Resignation oder frühlingshafter Aufbruch
(Wiesbaden, 1.5.2025) Jugendlich durchtrieben und erfrischend eröffnet Chin-Chao Lin, stellvertretender GMD am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, mit Bizets „Die Perlenfischer“ die Internationalen Maifestspiele. Das klug durchdachte Regiekonzept des Kollektivs FC Bergman geht auf, nur frühlingshafte Bilder möchte es nicht so recht liefern.
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„Wir möchten die Tore zukünftig sehr weit öffnen und in die Stadt wirken“
Cornelia Bend ist die neue Intendantin der Schwetzinger SWR Festspiele. Im Blickwinkel berichtet sie von ihren zukünftigen Plänen und auf was sie sich in ihrem neuen Beruf besonders freut.
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Der Gedanke als Saat ein jeder Revolution
(Darmstadt, 26.4.2025) Das Staatstheater Darmstadt nimmt die ideenreiche und aufmerksamkeitsfordernde Kasseler Inszenierung von „La Muette de Portici“ auf. Das Staatsorchester glänzt mit vitaler Lesart, die Hauptpartien lassen indes am Premierenabend viel auf Strecke liegen.