Roland H. Dippel
Artikel
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Selbstmord-Operette mit Klanggewalten
(Annaberg, 13.12.2025) Krasznay-Krausz‘ spät entdecktes Werk „Die Gelbe Lilie“ zischt ab wie Zunder: Entertainment, Erotik und Emotionen kommen auch dank der Inszenierung von Christian von Götz zu ihrem vollem Recht – stimulierende Ambivalenzen eingeschlossen.
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Wilderei, Waldromantik und Tod
Kantatenhaft, melodienreich, originell und kreativ gerät Ethel Smyths Einakter „Der Wald“ unter der Leitung von Wuppertals GMD Patrick Hahn.
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Klangrausch aus Litauen
Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla bricht mit Werken von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis eine Lanze für die Kunstmusik ihrer litauischen Heimat.
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„Die Meininger Art!“
(Meiningen, 5.12.2025) Kálmáns Hauptwerk erweist sich dank Dominik Wilgenbus und seinem Regieteam nicht als Hitparaden-Radaustück mit krachledernen Nebenfiguren. Es wird deutlich: Hinter dem Glamour könnte ein Kammerspiel in Schnitzler- und Hofmannsthal-Farben stecken.
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Italienische Weihnachten
Der Chor des Bayerischen Rundfunks unter Howard Arman sorgt für wohltuende Abwechslung mit Weihnachtsmusik von Respighi, Frontini und Puccini.
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Russisch-ukrainischer Mittwinternachtstraum
(München, 29.11.2025) Die Welttheater-Fiktion vom Manege-Dorf geht in Nikolai Rimski-Korsakows Weihnachtsmärchen-Alternative „Die Nacht vor Weihnachten“ an der Bayerischen Staatsoper voll auf.
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Kahlschlag aus Liebe
(Berlin, 22.11.2025) Trotz minimaler matter Flecken gelingt im Schillertheater ein bestürzender und hochspannender „Salome“-Abend: Regisseur Evgeny Titov lässt die grandiose Nicole Chevalier ohne Kopf auftreten. Generalmusikdirektor James Gaffigan setzt auf eine glanzvoll rauschende und raunende Klangtextur der revolutionären Partitur.
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Massenet-Sternstunde in Weimar
(Weimar, 14.11.2025) Die Konzentration auf das Wesentliche geht in der baldigen wichtigsten Ersatzspielstätte des Deutschen Nationaltheaters Weimar voll auf: Die Inszenierung von Jules Massenets „Werther“ durch Dorian Dreher feiert die Tugend dramaturgischer und szenischer Genauigkeit. Und der Abend wird dazu dank Kapellmeister Marco Alibrando auch zu einem musikalischen Triumph.
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Profunde Deutlichkeit
Countertenor Alois Mühlbacher singt mit schmeichelnd weicher Diktion und spritueller Aura Solo-Kantaten von Johann Sebastian Bach.
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Orpheische Sternstunde
Den Spezialisten von Les Arts Florissants gelingt unter Paul Agnews Leitung eine sensationelle Aufnahme von Glucks „Orphée et Eurydice“ in der Pariser Version.
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Zwei Mal 150 Jahre
Die Autoren Markus Kiesel, Joachim Mildner und Dietmar Schuth legen ihr Bayreuth-Standardwerk nun in einer überarbeiteten Neuauflage vor.
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Spirituelle Gedankentürme
(München, 26.10.2025) Franz Schuberts „Lazarus“-Fragment gilt als Juwel mit eindringlichen Schmerzenspfeilen aus langer, epischer Melodik, das Dirigent Joachim Tschiedel zu einer asketischen Fassung fokussierte. Die Inszenierung von Martina Veh im Bergson Kunstkraftwerk gerät zur blendenden Performance voller unruhiger Bilder.
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Kein Rialto- und Lagunen-Märchen
(Wien, 26.10.2025) Weltstars von Anne-Sophie Mutter über John Williams bis zu den Wiener Philharmonikern gratulierten Johann Strauss zum runden Geburtstag. Nur die Neuinszenierung von dessen goldener Operette „Eine Nacht in Venedig“ an der Volksoper Wien lahmt.
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Privatissimum
Sopranistin Lea Desandre, Lautenist Thomas Dunford und das Ensemble Jupiter verzücken mit altenglischen Liedern von Purcell und Dowland.
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„O Sole Mio“
Luciano Pavarotti wäre heute 90 Jahre alt geworden. Eine Würdigung des charismatischen italienischen Jahrhunderttenors.
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Virtuose Hommage
Die Blechbläser von German Brass pirschen durch Klassiker von Johann Strauss (Sohn) und präsentieren den Walzerkönig als Weltbürger.
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Digitaler Spießrutenlauf mit tödlichem Ende
(Nürnberg, 4.10.2025) Dank Regisseurin Ilaria Lanzino erlebt Verdis „La traviata“ am Staatstheater keine bemühte Aktualisierung, sondern die Rückgewinnung von theatralem und relevantem Zündstoff eines Meisterwerks. Auch die Staatsphilharmonie Nürnberg unter Björn Huestege macht den Ausnahmecharakter dieser Partitur deutlich.
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Sanfte Visionen
Pianistin Shani Diluka fängt mit wohltemperierter Balance Musik der Renaissance auf dem Konzertflügel ein.
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Sauberes „Tango-Märchen“
(Erfurt, 27.9.2025) Das Milieu der kleinen Leute und Kleinkriminellen wirkt in der Erfurter Neuproduktion von Piazzollas „María de Buenos Aires“ mal gar nicht anrüchig, sondern wie frisch gewaschen. Regisseurin Stephanie Kuhlmann tappt dafür mitnichten in die Fallen des Stücks. Es gibt frenetischen Beifall.
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Schlanke Monumentalität
Erstmals hat sich William Christie dem Requiem des französischen Barockmeisters André Campra angenommen. Das Ergebnis ist begeisternd.
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Seraphisches Mozart-Leuchten
Mozarts „Idomeneo“ wird mit Simon Rattle, einer ausgzeichneten Sängerschar und dem BR-Symphonieorchester zum Spitzenereignis.










