Roland H. Dippel
Artikel
- 
Zwei Mal 150 JahreDie Autoren Markus Kiesel, Joachim Mildner und Dietmar Schuth legen ihr Bayreuth-Standardwerk nun in einer überarbeiteten Neuauflage vor. 
- 
Spirituelle Gedankentürme(München, 26.10.2025) Franz Schuberts „Lazarus“-Fragment gilt als Juwel mit eindringlichen Schmerzenspfeilen aus langer, epischer Melodik, das Dirigent Joachim Tschiedel zu einer asketischen Fassung fokussierte. Die Inszenierung von Martina Veh im Bergson Kunstkraftwerk gerät zur blendenden Performance voller unruhiger Bilder. 
- 
Kein Rialto- und Lagunen-Märchen(Wien, 26.10.2025) Weltstars von Anne-Sophie Mutter über John Williams bis zu den Wiener Philharmonikern gratulierten Johann Strauss zum runden Geburtstag. Nur die Neuinszenierung von dessen goldener Operette „Eine Nacht in Venedig“ an der Volksoper Wien lahmt. 
- 
PrivatissimumSopranistin Lea Desandre, Lautenist Thomas Dunford und das Ensemble Jupiter verzücken mit altenglischen Liedern von Purcell und Dowland. 
- 
„O Sole Mio“Luciano Pavarotti wäre heute 90 Jahre alt geworden. Eine Würdigung des charismatischen italienischen Jahrhunderttenors. 
- 
Virtuose HommageDie Blechbläser von German Brass pirschen durch Klassiker von Johann Strauss (Sohn) und präsentieren den Walzerkönig als Weltbürger. 
- 
Digitaler Spießrutenlauf mit tödlichem Ende(Nürnberg, 4.10.2025) Dank Regisseurin Ilaria Lanzino erlebt Verdis „La traviata“ am Staatstheater keine bemühte Aktualisierung, sondern die Rückgewinnung von theatralem und relevantem Zündstoff eines Meisterwerks. Auch die Staatsphilharmonie Nürnberg unter Björn Huestege macht den Ausnahmecharakter dieser Partitur deutlich. 
- 
Sanfte VisionenPianistin Shani Diluka fängt mit wohltemperierter Balance Musik der Renaissance auf dem Konzertflügel ein. 
- 
Sauberes „Tango-Märchen“(Erfurt, 27.9.2025) Das Milieu der kleinen Leute und Kleinkriminellen wirkt in der Erfurter Neuproduktion von Piazzollas „María de Buenos Aires“ mal gar nicht anrüchig, sondern wie frisch gewaschen. Regisseurin Stephanie Kuhlmann tappt dafür mitnichten in die Fallen des Stücks. Es gibt frenetischen Beifall. 
- 
Schlanke MonumentalitätErstmals hat sich William Christie dem Requiem des französischen Barockmeisters André Campra angenommen. Das Ergebnis ist begeisternd. 
- 
Seraphisches Mozart-LeuchtenMozarts „Idomeneo“ wird mit Simon Rattle, einer ausgzeichneten Sängerschar und dem BR-Symphonieorchester zum Spitzenereignis. 
- 
Der Schalk, der Held, der Visionär(Hildesheim, 30.8.2025) Emil Nikolaus von Rezniceks „Till Eulenspiegel“ erweist sich am Hildesheimer Theater für Niedersachsen als triumphale Wiederentdeckung – frech, klug und von seltener Strahlkraft. 
- 
Spätbarocke Vokalexplosion(Innsbruck, 27.8.2025) Tommaso Traettas „Ifigenia in Tauride“ entfaltet bei der Innsbrucker Festwoche ein farbenreiches, psychologisch dichtes Barockdrama. Unter Christophe Roussets Leitung brillieren Ensemble und Chor in vokal anspruchsvollen Partien, während Nicola Raabs Regie die expressive Vielfalt der Opera seria eindrucksvoll transportiert 
- 
Doku-Oper mit sanften Klängen(Weimar, 26.8.2025) Politisch, präzise und subtil: Die Uraufführung von Sabri Tuluğ Tırpans Doku-Oper „Ganz unten“ lotet den auf Migranten lastenden Arbeits- und Gesellschaftsdruck der 1980er Jahre aus – nüchtern inszeniert, mit eindringlicher Humanität. 
- 
Liebe im NachglanzJoyce DiDonato brilliert als Dido mit ergreifender emotionaler Tiefe, zur Seite ihr gleichrangig der Baritenor Michael Spyres. 
- 
Effektvolle SelbstpräsentationSopranist Samuel Mariño hält ein spannendes Plädoyer für das lyrische Repertoire und erkundet gleichsam Unterhaltungsmusik. 
- 
Zart und hartDas Donizetti Opera Orchestra und Riccardo Frizza rücken die Bibeloper „Il diluvio universale“ in ihrer Originalfassung ins Rampenlicht. 
- 
Philharmonischer SommernachtstraumDie Wiener Philharmoniker unter Tugan Sokhiev und Tenor Beczała bezaubern beim Open AIr-Konzert in Schönbrunn mit verschwenderischer Freude an Musik. 
- 
Königinnen-Körperdrama(Salzburg, 1.8.2025) Ulrich Rasches Salzburger Produktion hat beste Chancen, ein Meilenstein in der Aufführungsgeschichte von Donizettis „Maria Stuarda“ zu werden. Es gab Premierenovationen. 
- 
Innovationspause mit Andeutungen(Bayreuth, 25.7.2025) Nur auf den ersten Blick ist die Eröffnungspremiere der Bayreuther Festspiele eine harmlos verspielte Komödie: Musical-Experte Matthias Davids und sein Team arbeiten ganz genau, setzen ihre Beobachtung der Gegenwart subtil um. 
- 
GitarrenjuwelenBrillant, tonschön, subtil und virtuos: Raphaël Feuillâtre stellt mustergültig die Kunst des klassischen Gitarrenspiels unter Beweis. 



 

 

 

 
 



 
 
 
 


