Er ist der Mann, der alles möglich gemacht hat: Tomasz Konieczny. Schon 2021 wollte der in Łódź geborene und international als Wagner-Spezialist gefeierte Bassbariton die geschichtsträchtige Waldbühne der Kurstadt Zoppot als klassischen Festivalort wiederbeleben. Corona kam dazwischen. Doch Konieczny blieb beharrlich bei seinem Vorhaben. „Die Idee entstand während der Weinviertler Festspiele in Niederösterreich, wo ich den Holländer gesungen habe“, erinnert er sich. „Oper soll wieder einfach sein. Es bewegt sich wieder zurück zum Ursprung. Nicht zu viel Technik. So wird es auch in Zoppot.“
Wahre Größe, pulsierende Präsenz
Stimme und Natur stehen im Mittelpunkt seiner Festivalidee: Er setzt auf starke Künstler, die keine vordergründigen Tricks brauchen, um dem Erlebnis Oper wahre Größe und pulsierende Präsenz zu verleihen. So wie er es selbst von der Bühne kennt. Anlässlich der Aufführung von Richard Wagners „Die Walküre“ an der Staatsoper Wien schrieb ein Kritiker 2019, dass Koniecznys Wotan „nicht nur die nötigen Bärenkräfte besitzt, sondern auch die Eleganz, um der Marathonpartie gehauchte Töne und zarte Gesten einzuweben.“ Drei Jahre vorher, bei den Salzburger Festspielen, war der polnische Star in „Die Liebe der Danae“, der vorletzten Oper von Richard Strauss zu hören. Auch hier fiel die Kritik überschwänglich aus. „Jugendlich leuchtend freilich, singt (er) diesen Jupiter in Salzburg schier unübertrefflich“, war in der FAZ zu lesen.
Seine Bühne ist nun die Natur: „Es ist der Wald, der eine so gute Akustik bietet, weil Bäume zu einer besseren Schallausbreitung beitragen“, erklärt Konieczny. „Nach einer umfassenden Renovierung der Waldoper erstreckt sich das Kuppeldach nun über die gesamte Bühne, was diese Resonanz weiter verstärkt.“