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CD-Rezension Alexander Liebreich

Gute Adresse

Szymanowski und Lutosławski sind bei Liebreich und dem Nationalen Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks in besten Händen

vonEcki Ramón Weber,

Auch wenn Wrocłav 2016 Kulturhauptstadt Europas ist, braucht das polnische Katowice trotzdem nicht zurückstehen. Hier ist das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks Zuhause und sorgt mit seinem Chef Alexander Liebreich für Sternstunden. Das beweist die aktuelle CD mit Werken von Szymanowski und Lutosławski. Die nervösen, sich entblößenden, getrieben sehnsüchtigen Fin-de-siècle-Klänge in Szymanowskis zweiter Sinfonie sind eine Herausforderung. Da muss klug mit den Kräften disponiert werden, damit diese Musik in ihrer Fülle und Heterogenität richtig ausgelotet wird und nicht zerfällt. Liebreich und seine Musiker aus Katowice behalten souverän den Überblick, und wagen sich meisterhaft an die Zerklüftungen. Bei Lutosławski gelingt gleichermaßen die flirrende Zauberei. Die aufgefächerten Klangfasern werden hier plastisch, spannungsreich und sinnlich ausdifferenziert. Katowice ist augenblicklich eine der besten Adressen für dieses Repertoire.

Szymanowski: Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 19, Lutosławski: Livre pour Orchestre & Musique funèbre a la mémoire de Béla Bartók
Polish National Radio Symphony Orchestra, Alexander Liebreich (Leitung)
Accentus Music

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