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Rezension Anna Skryleva – Engel: Grete Minde

Spitzenleistung

Auf höchstem Niveau gelingt Magdeburgs GMD Anna Skryleva und den Solisten die posthume Uraufführung von Eugen Engels „Grete Minde“.

vonRoland H. Dippel,

Eugen Engel, der Komponist der Oper „Grete Minde“, kam 1943 im Vernichtungslager Sobibor um. Der Textdichter Hans Bodenstedt war NSDAP-Mitglied und auch als Verlagsleiter im völkischen Sinne linientreu. Beider bis 1933 entstandene Oper nach der Erzählung von Theodor Fontane erwies sich bei der posthumen Magdeburger Uraufführung 2022 als ganz großer Wurf: Die suggestive Ballade mit Düsternis und üppigen spätromantischen Tonblüten ist der Widerhall einer zerrissenen Epoche. Engels Eklektizismus bekennt sich zu Mahler– und novembrig getönten Humperdinck-Farben. Hochkarätig gesungen und musiziert wird dieses Panorama aus dem frühen 17. Jahrhundert und archaisch anmutende Werk, in dem die Suche nach dem kleinen Glück bis zum Stadtbrand von Tangermünde die schlimmstmögliche Wendung nimmt. Diese Spitzenleistung bestätigt den hohen Rang des Magdeburger Musiktheaters unter der Intendanz von Karen Stone.

Anna Skryleva
Anna Skryleva

Engel: Grete Minde

Raffaela Lintl (Grete Minde), Marko Pantelić (Gerdt Minde), Kristi Anna ISene (Trud Minde), Zoltán Nyári (Valtin), Magdeburgische Philharmonie, Anna Skryleva (Leitung)
Orfeo

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