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Rezension Bryn Terfel – Sea Songs

Walisische See- und Sauflieder

Ein Crossover der ungewöhnlichen Art ist Bryn Terfels erstes Studioalbum seit über fünf Jahren mit Musik aus seiner walisischen Heimat.

vonRoland H. Dippel,

Die Musik aus der Heimat des walisischen Star-Baritons Bryn Terfel und seiner Freunde ist insgesamt ziemlich derbe Kost. Nicht nur, weil man bei einigen der Lieder zwangsläufig an das Kreisen der Rum-Buddeln an Deck denkt und sich den Geruch von Salz und Algen vorstellt, dazu Geräusche des Windes und der Wellen mit den Schreien der Möwen als einzig passende Klangkulisse. Trotz fraulicher Mitwirkung ist das erklingende Repertoire rund um die Strophen vom „drunken Sailor“ natürlich Männerdomäne mit Matrosen- und Flanellhemden, Schildkappen und Fünftagesbart. Es wäre eine stilistische und ästhetische Themaverfehlung, würde man das nicht hören. Die Shanty-, Seeballaden- und Song-Anthologie vereint eine Topp-Elite von Künstlern, die angemessen grob, kernig und rau sein will, ihre Sache auch bestens machen. Ein Crossover der ungewöhnlichen Art, bei dem sich Feinschliff zwangsläufig verbietet.

Bryn Terfel
Bryn Terfel

Sea Songs

Bryn Terfel (Bariton), Iwan Griffiths, Patrick Rimes, Sting, Hannah Stone, The Fischerman’s Freinds u. a.
Deutsche Grammophon

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