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Rezension Franco Fagioli & Il Pomo d’Oro – Händel: Serse

Händels Gefühlswelten

Franco Fagioli porträtiert den baumvernarrten, infantilen Tyrannen Serse virtuos, einfühlsam und zeigt zugleich den hintergründigen Humor.

vonWolfgang Wagner,

Händels „Serse“ von 1738 ist perfekt geeignet für alle, die sonst keine Barockopern hören. Das Team um Star-Countertenor Franco Fagioli präsentiert das Werk, den Intentionen ihres Schöpfers folgend, als ernste Parodie der Opera seria. Konflikte werden im Zeitraffer erzählt, kippen ins Absurde, doch Händel gestaltet in den Arien echte Gefühlswelten. Fagioli porträtiert den baumvernarrten, infantilen Tyrannen Serse virtuos, einfühlsam und zeigt zugleich den hintergründigen Humor. Die weitere Besetzung, darunter Vivica Genaux, sowie das Barockorchester Il Pomo d’Oro gestalten dies auf Augenhöhe mit aus. Besonders die Lettin Inga Kalna zeigt als Romilda mir ihren warmen Koloraturen, wie wahrhaftig Händel musikalisch charakterisiert. Und der Bariton Biagio Pizzuti in der Partie des Dieners Elviro zieht die Sympathien auf sich, wenn er als Blumenmädchen verkleidet mit verstellter Stimme intrigiert.

Händel: Serse

Franco Fagioli, Vivica Genaux, Francesca Aspromonte, Andrea Mastroni, Delphine Galou, Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev (Leitung)
Deutsche Grammophon

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