Der lettische Pianist Georgijs Osokins spielt Musik des estnischen Komponisten Arvo Pärt. „For Arvo“ – so ist diese Hommage betitelt. Neben den beiden Sonatinen und der Partita enthält das Album auch Bearbeitungen, die Osokins von Pärt-Werken wie „Fratres“, „Pari intervallo“ und „Fragile e conciliante“ angefertigt hat. Osokins (wie auch Daniil Trifonov ein Schüler von Sergei Babayan) spielt das mit erwartbarer Schlichtheit, doch verdichtet er den minimalistischen Stil von Pärt zu kleinen Erzählungen. So entstehen changierende Verläufe und Farben, die sich zu sanften Klangflächen verbinden. Das gelingt nur, wenn man viel Umsicht beim Pedalgebrauch walten lässt. Genau das macht Georgijs Osokins, etwa in den „Variationen zur Gesundung von Arinuschka“. Pärts „Tintinnabuli“-Stil erhält am Klavier mitunter den Charakter von Volkslied-Elementen. So gespielt, wirkt diese Musik geheimnisvoll und entschleunigend. Sie wirkt rätselhaft und zugleich charismatisch.

For Arvo
Pärt: Für Alina, Variationen zur Gesundung von Arinuschka, Fratres, Musik für Kindertheater, Pari intervallo, Sonatinen op. 1, Für Anna Maria, Partita op. 2, Fragile & Hymn to a Great City
Georgijs Osokins (Klavier)
Deutsche Grammophon