
Rezension Mao Fujita – Mozart: Sämtliche Klaviersonaten
Innere Virtuosität
Dem erst 23-jährigen Mao Fujita gelingt eine dynamisch und artikulatorisch facettenreiche Gesamteinspielung von Mozarts Klaviersonaten, die auch den Klang des modernen Flügels nicht vernachlässigt.
Mozarts Klaviersonaten zählen nicht unbedingt zu den bevorzugten Stücken junger Pianisten. Technisch gelten sie als eher leichtgewichtig: wenn schon klassisch, dann doch lieber eine Beethovensonate. Der Japaner Mao Fujita freilich wählte für sein Programm beim Tschaikowsky-Wettbewerb 2019 u.a. Mozarts Sonate KV 330 und begeisterte damit Jury und Publikum: Am Ende gewann er den 2. Preis. Warum, das zeigt nun Fujitas Einspielung sämtlicher Mozartsonaten auf eindringliche Weise. Dem technisch eminent beschlagenen 23-jährigen Pianisten gelingt dabei das Kunststück, Mozarts Werke im adäquaten stilistischen Rahmen zu interpretieren ohne dabei die klanglichen Möglichkeiten des Steinway zu vernachlässigen. Eine quasi nach innen gerichtete Virtuosität, die sich in einer enorm breiten Palette an dynamischen und artikulatorischen Facetten bei sparsamstem Pedaleinsatz offenbart.
© Dovile Sermokas/Sony Music Entertainment

Mao Fujita
Mozart: Sämtliche Klaviersonaten
Mao Fujita (Klavier)
Sony Classical