Zunächst wollte Frank Martin eine Oper zu Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ schreiben. Letztendlich gingen aus diesem Vorhaben 1943 die „Sechs Monologe“ hervor, die aufgrund der emotionalen Tiefe und symbolistischen Raffinesse zu den meistgespielten Werken des Schweizer Komponisten gehören. Martin gelang es, seiner zwischen Spätromantik und Moderne verorteten Musik einen starken psychologischen Ausdruck zu verleihen. Das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck spielt die „Monologe“ und hat dafür Bariton Bo Skovhus als Solisten geladen. Zudem erklingen im ersten Sinfoniekonzert der Saison Prokofjews erste Sinfonie und Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“.
Theater und Orchester Lübeck feiern in dieser Spielzeit den fünfzigsten Todestag Martins mit einer Auswahl seiner Werke. Darunter befindet sich auch das weltliche Oratorium „Le vin herbé“, eine Vertonung der mittelalterlichen Geschichte von „Tristan und Isolde“, das zu einer szenischen Aufführung gelangt.
Patrick Erb