Startseite » Vermischtes » „Tod, wo ist dein Stachel?“

Bachs „Osteroratorium“ in Ahrensburg

„Tod, wo ist dein Stachel?“

Bachs „Osteroratorium“ verzichtet auf den Evangelisten.

vonSabine Näher,

Für die meisten Musikfreunde gehört Bach zu Weihnachten wie Ostern unbedingt dazu. Sein „Weihnachtsoratorium“ und die „Matthäus-“ bzw. „Johannes-Passion“ erklingen zu diesen höchsten kirchlichen Feiertagen allerorten. Warum sein „Osteroratorium“ (BWV 249) weithin unbekannt ist, bleibt rätselhaft. In der Schlosskirche Ahrensburg, die in der letzten Dekade des 16. Jahrhunderts gegenüber dem Schloss errichtet und gut 120 Jahre später im Innern barockisiert wurde, kann man dem Rätsel auf den Grund gehen.

Am Ostersonntag 1725 in Leipzig erstmals aufgeführt: Bachs Osteroratorium

Einen Evangelisten, der die biblische Geschichte erzählt, erwartet man hier vergebens. Stattdessen treten Maria Jacobi (Sopran), Maria Magdalena (Alt), Petrus (Tenor) und Johannes (Bass) auf den Plan, die von der Auferstehung Jesu berichten. Der Text, eine freie Nachdichtung der Bibel, stammt vermutlich von Picander alias Christian Friedrich Henrici, den Bach schätzte und oft vertonte. Die Musik für das am Ostersonntag 1725 in Leipzig erstmals aufgeführte Werk hat der Thomaskantor der für den Weißenfelser Hof verfassten Schäferkantate „Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen“ entnommen.

Auch interessant

Rezensionen

  • Asya Fateyeva steht mit Hingabe für die Vielseitigkeit ihres Instruments ein.
    Interview Asya Fateyeva

    „Es darf hässlich, es darf provokant sein“

    Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!