Eine lange ignorierte Komponistin aus der Epoche der K.-u.-k.-Monarchie: Dora Pejačević, geboren 1885 in der Donaumetropole Budapest als Spross einer kroatisch-ungarischen Adelsfamilie, verbrachte ihre Kindheit auf dem Familienschloss in Slawonien, im Osten des heutigen Kroatien. Später lebte sie in Zagreb, Dresden, Prag und München. Sie studierte Geige, Musiktheorie und Komposition, trat aber auch literarisch in Erscheinung. Pejačević stand im Austausch mit Rainer Maria Rilke und Karl Kraus. Sie interessierte sich für die Ideen von Kierkegaard, Dostojewski, Ibsen, Nietzsche und Oscar Wilde.
Ihre größte Leidenschaft aber war die Musik. Das Komponieren bezeichnete sie als „Trance einer musikalischen Besessenheit“. Nach ihrem Tod im Alter von 37 Jahren gerieten ihre spätromantischen Werke in Vergessenheit. Nun wird sie wiederentdeckt. Im März fand zu ihrem 100. Todestag in Zagreb ein Festival mit Konzerten und Symposium statt. In Hildesheim ist Kammermusik von Dora Pejačević zu hören.