Nominiert zum „Publikum des Jahres 2019“: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Vierzehn Musiker für eine ganze Stadt
Musikalische Grenzüberschreitungen sind beim Publikum des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim gerne gesehen.
© Regine Landauer

Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Das Publikum des Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim zu beschreiben ist ein Ding der Unmöglichkeit. Denn DAS Publikum gibt es hier nicht: Im Repertoire findet sich Alte Musik und Zeitgenössisches (darunter auch zahlreiche Uraufführungen, etwa von Werken von Jean Françaix oder Enjott Schneider), natürlich auch das klassische Kernrepertoire, aber auch musikalische Grenzüberschreitungen in Richtung Jazz oder Weltmusik. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich natürlich auch im Publikum wider, das nicht nur aus eingefleischten Klassikliebhabern und jenen treuen Abonnenten besteht, die schon im Zuschauerraum saßen, als noch der Orchestergründer und Hindemith-Schüler Friedrich Tilegant am Pult stand. Auch Literaturfreunde finden sich in den Konzerten wieder, wenn etwa Schauspieler wie Friedrich von Thun oder Hannelore Hoger Musik mit Lesungen verknüpften. Darüber hinaus wagt das Ensemble auch Ausflüge ins Kabarett, in den Tanz oder ins Figurentheater und spricht mit seinen Konzerten auch immer wieder explizit Kinder und Jugendliche an, kurz: Das Südwestdeutsche Kammerorchester macht Musik für die ganze Stadt Pforzheim – oder eben für jene Stadt, in der die vierzehn Musiker gerade gastieren.
Seit seiner Gründung auf Erfolgskurs: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
1950 gegründet, erwarb sich das Orchester rasch internationales Renommee, trat bei den Festspielen in Salzburg oder Luzern auf und konzertierte in Europa, Amerika und Asien. Maurice André, Dietrich Fischer-Dieskau, Frans Brüggen, Yehudi Menuhin – zahlreiche Künstler mit Rang und Namen arbeiteten bereits mit dem Ensemble zusammen, das nach der Tilegant-Ära vor allem durch die Chefdirigenten Paul Angerer, Vladislav Czarnecki, Sebastian Tewinkel und Timo Handschuh geprägt wurde. Ihnen folgte zu Beginn dieser Saison der am Bodensee lebende Brite Douglas Bostock. Und auch wenn man das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim am besten live erlebt: Man kann das Ensemble auch auf den rund 300 Schallplatten und CDs erleben, die es im Laufe seiner Geschichte eingespielt hat.
Termine
Silvesterkonzert
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Douglas Bostock (Leitung & Moderation)
Dreikönigskonzert
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Douglas Bostock (Leitung & Moderation)
Leonie Bumüller, Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Lukas Beikircher
Respighi: Suite Nr. 3 „Antiche Danze ed Arie“, C. P. E. Bach: Flötenkonzert G-Dur, Vivaldi: Flötenkonzert g-Moll „La notte“, Grieg: Suite im alten Stil op. 40 „Aus Holbergs Zeit“
Leonie Bumüller, Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Lukas Beikircher
Respighi: Suite Nr. 3 „Antiche Danze ed Arie“, C. P. E. Bach: Flötenkonzert G-Dur, Vivaldi: Flötenkonzert g-Moll „La notte“, Grieg: Aus Holbergs Zeit op. 40
Dvořák: Stabat Mater op. 58
Fanie Antonelou (Sopran), Diana Haller (Mezzosopran), Matthias Klink (Tenor), Thomas Laske (Bariton), Stuttgarter Choristen, Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Stuttgarter Bläservereinigung, Hendrik Haas (Leitung)
Rezensionen
Rezension Tatjana Ruhland – Müller: Flötenkonzerte
Unbekannte Flötenklänge
Elegant und charmant interpretieren Tatjana Ruhland und das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim drei Flötenkonzerte von August Eberhard Müller. weiter