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Internationale Händel-Festspiele Karlsruhe 2023

Wo Ottone, Re di Germania um seine Herrschaft ringt

Die Händel-Festspiele Karlsruhe erkunden das musikalische Spannungsfeld des Barockmeisters.

vonJan-Hendrik Maier,

Nach Zauberoper und mythologischem Stoff in den Vorjahren starten die Händel-Festspiele Karlsruhe 2023 ganz irdisch durch und fokussieren auf Händels „Ottone, Re di Germania“. Im Zentrum der 1723 uraufgeführten Oper steht der römisch-deutsche Thronfolger Otto II. Königswitwe Gismonda sähe jedoch lieber ihren eigenen Sohn an der Spitze, sodass Ottone rasch um seine Herrschaft und seine Verlobte Teofane kämpfen muss. Ein dramatischer Auftakt zur 45. Festivaledition, den am ­Badischen Staatstheater erstmals Dirigent und Forscher Carlo Ipata geben wird. In der Titelpartie feiert Max Emanuel Cenčić seine sängerische Rückkehr nach Karlsruhe, ihm zur Seite stehen die junge Sopranistin Lucía Martín-Cartón, Countertenor Raffaele Pé und Händel-Spezialistin Sonia Prina. Regie führt Carlos Wagner.

Unter dem Motto „Händel und seine Zeit“, mit dem auch die nächstjährige Ausgabe überschrieben ist, wollen Intendant Ulrich Peters und Operndirektorin Nicole Braunger noch stärker das musikalische Spannungsfeld des Barockmeisters ausleuchten. In sieben von acht Konzerten erklingen demnach auch Werke weiterer Tonschöpfer. Mit Händel, Johann Adolf Hasse und Nicolo Porpora haben gleich drei Komponisten Pietro Metastasios Geschichte des Perserkönigs Siroe vertont, nachzuhören mit Dirigent ­Attilio Cremonesi. Die Deutschen Händel-Solisten und Sopranistin Birita Poulsen begeben sich mit dem Oratorium „La resurrezione“ auf die Spuren des Hallensers in Rom. Das Frühwerk wird in Karlsruhe erstmalig als Koproduktion mit dem Händelfestspielorchester Halle aufgeführt.

Klingende Gezeiten bei den Händel-Festspielen Karlsruhe

Neben der Ewigen Stadt erwies sich London als angesagter Ort für die barocke Musikszene. Gwendoline Blondeel und „Les Abbagliati“ führen in ihrem Konzert in die damaligen „Hitlisten“ ein. Das Karlsruhe Barock­orchester und der Coro Piccolo stellen das „Dettinger Te Deum“ Jan Dismas Zelenkas Gattungsbeitrag gegenüber. Wie unterschiedlich die Gezeiten klingen können, zeigen Händels festliche „Wassermusik“ und Telemanns Suite „Hamburger Ebb und Flut“. Im Jazzclub treffen sich indes Spezialisten aus beiden musikalischen Welten zur Jamsession. Wieder zu erleben ist Floris Vissers Inszenierung des „Hercules“ von 2021, am Pult steht Lars Ulrik Mortensen.

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