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Würzburger Bachtage 2023

Zwei Barockgenies veränderten Maßstäbe und schufen Werke für die Ewigkeit

Bei den Würzburger Bachtagen findet die Kunst Johann Sebastian Bachs mit der des Architekten Balthasar Neumann zusammen.

vonTeresa Pieschacón Raphael,

Was wohl den Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach mit dem unterfränkischen Würzburg verbunden hat? Auf dem ersten Blick wenig. Er lebte weder hier noch hat er die Stadt je besucht. Dennoch widmet man sich hier seit Jahrzehnten der Pflege seines Werkes – wie übrigens auch im benachbarten Ansbach – und gründete eine Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft Würzburg e. V. Bei Würzburg kommt hinzu: Irgendwie könnte der Thomaskantor aus Leipzig auch als Zwillingsbruder des fast gleichaltrigen Balthasar Neumann (1687–1753) durchgehen, dem barocken Stararchitekten und Erbauer der Würzburger Residenz. Beide schufen sie Werke für die Ewigkeit, Barock in Vollendung.

Beider Kunst findet nun im Rahmen der Würzburger Bachtage in der Residenz zusammen bei der feierlichen Eröffnung und einem Matinée-Konzert. Und bei einem Orgelkonzert in der (katholischen) Augustinerkirche zu Würzburg – einer einstigen Dominikanerkirche, die seinerzeit von Balthasar Neumann 1741 mit fast schon brachialen Methoden „barockisiert“ wurde. Dazu ließ er sogar das gotische Hauptschiff 1743 vollständig abreißen. Das Genie ändert eben die Maßstäbe. So tat es auch Johann Sebastian Bach.

Der Bachchor Würzburg ist tragender Pfeiler der Würzburger Bachtage

Die Würzburger Bachtage finden nunmehr seit 51 Jahren jährlich zwischen Ewigkeitssonntag und erstem Advent statt. Tragender Pfeiler ist der Bachchor Würzburg. Er wurde 1961 von Günter Jena, dem Assistenten von Karl Richter in München, gegründet. Jena rief 1968 auch die Würzburger Bachtage ins Leben und machte den Chor binnen kurzer Zeit zu einem führenden Klangkörper der Region. 2023 übernahm die südkoreanische Organistin und Dirigentin Hae-Kyung Jung die Leitung des Chores, dessen Sitz die St. Johannis-Kirche ist. Ihren Einstand als Dirigentin der Würzburger Bachtage feiert sie mit Mendelssohns Oratorium „Elias“ und zwei Festgottesdiensten mit je einer Bach-Kantate. Weiteres Highlight ist der Kammermusikabend mit Sonaten von Bach und Bachs Söhnen. Erwartet werden die fantastische Barockgeigerin Petra Müllejans und Eva-Maria Pollerus am Cembalo. Auch den Nachwuchs behalten die Bachtage im Blick: mit einem Emporenkonzert mit Orgelführung für Kinder und einem Förderkonzert für junge Künstler.

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