Radio-Tipp hr2-Kultur 16.6.: Camilla de Rossi: Il sacrifizio di Abramo

Herkunft unbekannt

Wer die Komponistin Camilla de Rossi war und woher sie stammte, ist bis heute ein Rätsel. Hinterlassen hat sie unter anderem ihr Oratorium „Il sacrifizio di Abramo“.

Von Camilla de Rossi ist unter anderem ihr Oratorium „Il sacrifizio di Abramo“ erhalten.

Camilla de Rossi, genannt La Romana (die Römerin), war eine von vier Komponistinnen in Wien Anfang des 18. Jahrhunderts. Ihr Oratorium „Il sacrifizio di Abramo“ erzählt die Geschichte von Abraham, der seinen Sohn Isaak Gott opfern soll. Die lediglich vier heute noch erhaltenen Oratorien der Komponistin wurden alle von Kaiser Joseph I. in Auftrag gegeben und in der Kapelle der Wiener Hofburg aufgeführt. „Il sacrifizio di Abramo“ wurde 1708 für die Karwoche geschrieben.

Camilla de Rossi hatte ein feines Gespür für Klangfarben und Innovationen

Wo Camilla de Rossi ihre Kenntnisse über Musikinstrumente, Orchester und Komposition erworben hat, ist unklar. Wahrscheinlich erhielt sie Unterricht auf Saiteninstrumenten, da sie diese besonders kunstvoll und vielfältig in ihren Kompositionen einzusetzen weiß. Aus ihrer Musik spricht vor allem ein feines Gespür für Klangfarben und Innovationen: Das neu erfundene Chalumeau, ein Holzblasinstrument mit einfachem Rohrblatt, das mit der Klarinette verwandt ist, war kaum ein Jahr alt, als Camilla de Rossi zwei Exemplare in ihrem „Abraham-Oratorium“ einsetzte.

Auch wenn das Oratorium vielleicht nicht ganz die Ausmaße und Tiefenspiegelung eines Werks dieser Gattung von Georg Friedrich Händel besitzt, zeichnet sich „Il sacrifizio di Abramo“ dennoch durch eine überlegte Personenzeichnung mit hinreißenden Arien und überaus ansprechender Melodik aus. hr2-Kultur sendet eine Aufnahme vom 13. Oktober 2018 aus dem Concertgebouw mit der Sopranisitn Elsa Benoit, dem Countertenor Luigi Schifano sowie dem Tenor Emiliano Gonzales Toro.

concerti-Tipp:

So. 16.6., 20:04 Uhr
hr2-Kultur
Camilla de Rossi: Il sacrifizio di Abramo
Elsa Benoit (Sopran), Luigi Schifano (Countertenor), Emiliano Gonzales Toro (Tenor), Nederlandse Bachvereniging, Shunské Sato (Leitung)

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