Wohl jedes Kind kennt die Geschichte der Geschwister Hänsel und Gretel, Kinder einer verarmten Familie, die sich im Wald verirren, dort in die Fänge einer bösen Hexe geraten, letzten Endes aber die Freiheit wiedererlangen und glücklich ohne Hunger leiden zu müssen weiterleben. 1891 griff Engelbert Humperdinck das Märchen der Gebrüder Grimm in einer Textfassung seiner Schwester Adelheid Wette auf und vertonte es mit spätromantischem Glanz für die Opernbühne. Niemand Geringeres als Richard Strauss dirigierte 1893 die Uraufführung.
Von der Opernbühne ins Kinderzimmer
Heutzutage ist Humperdincks „Märchenspiel in drei Bildern“ ein Klassiker, der sich insbesondere in den Wochen vor Weihnachten großer Beliebtheit bei Zuschauern allen Alters erfreut. Manch eine Melodie aus der Oper avancierte gar zum Volks- und Kinderlied, darunter „Ein Männlein steht im Walde“ und „Brüderchen, komm tanz mit mir“.
Einen ähnlichen Kultstatus wie das Stück selbst, genießt Karl Dönchs Inszenierung von „Hänsel und Gretel“ aus dem Jahr 1985. Mehr als 170-mal wurde die Produktion des ehemaligen Direktors der Volksoper Wien bereits gezeigt. Wer sie noch nicht gesehen hat oder alljährlich in ihren Genuss kommen möchte, kann dies am Nikolaustag im TV nachholen.
3sat zeigt am Sonnabend ab 20:15 Uhr eine Aufzeichnung im TV.
concerti-Tipp:
Humperdinck: Hänsel und Gretel
Mit Annelie Sophie Müller (Hänsel), Hedwig Ritter (Gretel), Ulrike Steinsky (Knusperhexe), Orchester der Volksoper Wien, Ben Glassberg (Leitung)
Sa. 6.12., 20:15 Uhr
3sat




