Ein halbes Jahrhundert ist es her, seit Frieder Bernius mit der Gründung des Kammerchors Stuttgart die Weichen für seine freischaffende Tätigkeit legte. Damit prägte er wie kein Zweiter die Musiklandschaft weit über die Grenzen Stuttgarts hinaus. Für seine Arbeit und sein Engagement erntet er weltweit große Anerkennung. Heute feiert der Dirigent seinen 70. Geburtstag.
Intensive Beschäftigung mit dem Werk
Vor allem sein Chorklang setzt Maßstäbe. Dabei orientiert er sich stets an einem Originalklang-Ideal, das zu seinem unverwechselbar persönlichen Ton führt. Auch interpretatorische Traditionen werden immer wieder von Frieder Bernius hinterfragt. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen von zeitgenössischen Komponisten. Ein Großteil seiner Arbeit ist auf Tonträgern dokumentiert: 35 seiner fast 100 Aufnahmen sind mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Frieder Bernius: Ein Leben für die Musik
Frieder Bernius, der als zweites von vier Kindern einer protestantischen Pfarrfamilie in Ludwigshafen geboren wurde, erhielt schon früh Klavier- und Geigenunterricht. Zudem sang er im Kirchenchor und nahm Orgelunterricht. Nach dem Abitur in Mannheim studierte er Musik und Musikwissenschaft an der Musikhochschule Stuttgart sowie an der Universität Tübingen. Er besuchte Meisterkurse unter anderem bei Sergiu Celibidache.
Nachdem sein Schwerpunkt mit dem Kammerchor Stuttgart zunächst auf A-cappella-Musik lag, erweiterte Bernius bald sein Repertoire und arbeitete seit 1977 auch mit Orchestern zusammen. Ab Mitte der 1980er-Jahre beschäftigte er sich intensiv mit der historischen Aufführungspraxis. Er gründete das Festival „Stuttgart Barock“ (damals: Internationale Festtage Alter Musik). 1991 gründete er außerdem das Barockorchester Stuttgart sowie die Klassische Philharmonie Stuttgart.
Wie viel Detailreichtum und Leidenschaft in Frieder Bernius‘ Arbeit steckt, sehen Sie im Trailer zu Mozarts „Messe c-Moll“:
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