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Porträt Luiz de Godoy

Mit Herz und Eifer für den Nachwuchs

Luiz de Godoy ist eine wichtige Größe für die musikalische Kinder- und Jugendarbeit.

vonSusanne Bánhidai,

Die jungen Stimmen sind sein Steckenpferd. Das könnte daran liegen, dass er selbst eine musikalische Karriere mit seiner eigenen begann. Im Alter von fünf Jahren erkannte man sein Talent, Luiz de Godoy wurde als Sängerknabe seiner Heimatstadt Mogi das Cruzes nahe São Paulo ausgebildet. Dann schlug er eine Pianistenkarriere ein, danach etablierte er sich als Dirigent und Chorleiter. Als solcher ist er dem Hamburger Opern- und Chorpublikum bereits bestens bekannt, denn er ist seit 2019 Leiter der Alsterspatzen – dem Kinder- und Jugendchor der Hamburgischen Staatsoper. Mitten in der Pandemie übernahm er 2021 auch den Hamburger Knabenchor St. Nikolai und beerbte damit die langjährige Leiterin Rosemarie Pritzkat. Zuvor war er unter anderem in der Chorakademie des Wiener Staatsopernchores tätig.

Brasilien, Wien, Hamburg – sieht so die Traumkarriere eines aufstrebenden Musikers aus? Bezogen auf das Wetter sicher nicht, aber de Godoy scheint in der Hansestadt einem seiner Ziele ganz nahe zu sein: Kinder zum Singen zu bringen. Für seine Mission musste er in der Zeit, als das Singen in der Gemeinschaft nur unter besonderen Auflagen oder gar nicht stattfinden konnte, kreativ werden. Mit vielen Online-Events via Kamera hielt er die Kinder und Jugendlichen bei der Stange und bei Stimme.

Luiz de Godoy: Wichtige Größe für die musikalische Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg

An der Staatsoper Hamburg führt er die Alsterspatzen auf die Bühne. Teil einer professionellen Inszenierung zu sein, gehört hier zum Chorsingen dazu. Mit szenischem Training, Sprachcoachings und natürlich musikalischen Proben bereitet er Kinder und Jugendliche auf ihren Auftritt als Lebkuchen, Straßenkinder oder Elfen vor. Aber Luiz de Godoy ist auch ohne den Chor an der Oper gefragt, wo er einen pädagogischen Auftrag hat. Mehrfach leitete er das Orchester in Inszenierungen an der Opera Stabile wie „Die Reise zum Mond“ oder „Bella und Blaubart“, die sich an junges Publikum und Familien richten. Im Februar navigiert er durch die stilistisch vielschichtige Musik von Gordon Kampe, der das Kinderbuch „Kannst Du pfeifen, Johanna“ für die Opernbühne adaptiert hat. De Godoy ist seit fünf Jahren eine wichtige Größe für die musikalische Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg, wo die Hoffnung groß ist, dass es ihn nicht wieder in südlichere Gefilde zieht.

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