Neben einer recht packenden Vierten, der Unauslöschlichen, wird hier eine erstaunlich matte Erste geboten, die Auslöschliche sozusagen: zerdehnte Tempi, blasse und wenig idiomatische Holzbläser, die Violinen in der Höhe wie abgeschnitten. Alles wirkt gedämpft, entschärft, romantisch reduziert und zugleich rumpelig. Gilberts Deutung ist die schwächste seit Roschdestwenski (1994). Schade, dass es ausgerechnet die selten gespielte 1. Sinfonie trifft. Eine Auseinandersetzung mit der Rezeptionsgeschichte wurde offenbar für unnötig erachtet. Dass auch der junge Nielsen kein Waschpulver ist, sondern dänisches Dynamit, wäre leicht bei Blomstedt oder Berglund zu lernen gewesen oder noch besser bei Erik Tuxen. Dessen (tontechnisch freilich unzulängliche) 1957er Aufnahme sollte kennen, wer mitreden will. Und erst recht mitdirigieren.
CD-Rezension Alan Gilbert
Waschpulver statt Dynamit
Alan Gilbert verschläft Nielsens Erste Sinfonie: zerdehnte Tempi, blasse Holzbläser, die Violinen in der Höhe wie abgeschnitten
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Mit einem breiten Repertoire vom Barock bis zur Gegenwartsmusik hat sich der 1967 in New York geborene Dirigent Alan Gilbert einen Ruf als Interpret von Weltrang erarbeitet. Als Gast ist er bei international führenden Orchestern gefragt, darunter die Berliner Philharmoniker, das Royal…
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