Rezension Bertrand Chamayou – Messiaen: Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus
Klingende Meditationen
Pianist Bertrand Chamayou liefert einen eindrucksvollen Beitrag zum 30. Todestag des französischen Komponisten Olivier Messiaen.
Das ist nicht bloß ein Messiaen-Doppelalbum, sondern eine vielschichtige Erkundung des 1992 verstorbenen französischen Meisters. Dessen raumgreifenden Klavierzyklus „Vingt regards sur l’enfant-Jésus“ – eine pianistische Tour de force, zwanzig klingende Meditationen über das „Jesuskind“, die gut zwei Stunden umfassen – umrahmt Bertrand Chamayou mit Hommagen an Messiaen. Darin spiegelt sich der Widmungsträger. Alleine der Zyklus von Messiaen erfordert eine immense Klangimagination, um die vielfältigen Stimmungen einzufangen, und enormen dramaturgischen Weitblick, um die Intensität nicht abflachen zu lassen. Chamayou verfügt über beides. Die dramatischen Schilderungen kommen genauso deutlich hervor wie die verinnerlichten, kontemplativen Momente, die ekstatischen Seiten, verzücktes Flackern, die intensiv schimmernden Flächen und rhythmisch zupackende Klangfelder. Chamayou hat das alles im Griff.
Messiaen: Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus
Bertrand Chamayou (Klavier)
Warner
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Termine
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Bertrand Chamayou, WDR Sinfonieorchester, Andris Poga
L. Boulanger: D’un matin de printemps, Skrjabin: Klavierkonzert fis-Moll op. 20, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65