
CD-Rezension Renauld & Gautier Capuçon
Familiäres Streicherglück
Es ist nicht ihre erste gemeinsame Aufnahme, doch vielleicht die bisher beglückendste der Brüder Renaud und Gautier Capuçon: Gelingt ihnen doch mit mit ihren Landsleuten eine exemplarische Deutung ihres Landsmannes
Capuçon? Klar, das ist doch dieser bekannte Geiger… Nicht ganz, doch das ist wohl das Schicksal der meisten jüngeren Geschwister: Fast immer ist ihnen der ältere einen Schritt voraus – auch im Hause Capuçon. Dabei hätte es Gautier längst verdient, mit einer ähnlichen Aufmerksamkeit wahrgenommen zu werden wie sein geigender Bruder Renaud – und dass keineswegs nur ob seines Aussehens zwischen Latin Lover und Rockstar. Das beweist auch ihre gemeinsame Saint-Saëns-Aufnahme: Voller Raffinesse und Tonfülle, zugleich aber Kantabilität schöpft der Cellist in seinem Konzert die ganze dynamische Skala aus, während der Bruder sich im Geigenkonzert den impressionistischen Klangmalereien mit bestrickender Eleganz und musikantischer Beseeltheit widmet. Wie gern die beiden gemeinsam musizieren, offenbart das selten zu hörende La Muse et le Poète: ein gar wunderbar innig geführtes musikalisches Gespräch!
Saint-Saëns: Violinkonzert Nr. 3, La Muse et la Poète, Cellokonzert Nr. 1
Renaud Capuçon (Violine), Gautier Capuçon (Cello), Orchestre Philharmonique de Radio France
Lionel Bringuier (Leitung)
Erato
Weitere Rezensionen
Rezension Yuja Wang – Werke von Brahms & Rachmaninow
Nahtloses Zusammenspiel
Supervirtuosin Yuja Wang und die Beaus Andreas Ottensamer und Gautier Capuçon formen auch musikalisch ein illustres Trio. weiter
Rezension Renaud Capuçon – Beethoven: Klaviertrios
Gelungenes Geburtstagsgeschenk
Frank Braley und die Brüder Renaud und Gautier Capuçon bestechen mit Beethovens Klaviertrios durch maximale Ausdruckskraft. weiter
Rezension Gautier Capuçon & Yuja Wang
Elegantes Duo
Gemeinsam mit dem Cellisten Gautier Capuçon hat Pianistin Yuja Wang einen erneuten Ausflug ins Kammermusikfach unternommen. weiter
Termine
Gautier Capuçon, Frank Braley
Beethoven: Cellosonaten opp. 5, 69 & 102
Gautier Capuçon, Kammerorchester Wien-Berlin, Rainer Honeck
Mozart: Serenade G-Dur KV 525 „Eine kleine Nachtmusik“, Haydn: Cellokonzert C-Dur Hob. VIIb:1 & Sinfonie Nr. 49 f-Moll „La passione“, Tschaikowsky: Andante cantabile aus Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11
Gautier Capuçon, Hagen Quartett
Mozart: Streichquartett Nr. 19 C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Schubert: Streichquartett C-Dur D 956
Cartoon Jam in Domicil
Gautier Capuçon (Violoncello), Jérôme Ducros (Klavier), Dorothée Gilbert (Tanz), Jean Plantureux (Cartoonist)
Gautier Capuçon, Capucelli
Werke von Piazzolla, Delibes, Dessner, Bartók, Dvořák, Tschaikowsky, Grieg, Bizet, Ravel, Bernstein u. a.
Gautier Capuçon, Wiener Symphoniker, Robin Ticciati
Dvořák: Cellokonzert h-Moll op. 104, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Gautier Capuçon, Gewandhaus-Quartett
Gautier Capuçon, Gewandhausorchester, Andris Nelsons
Gautier Capuçon, Gewandhausorchester, Andris Nelsons
Eröffnungskonzert der Harzburger Musiktage
Auch interessant
Interview Gautier Capuçon
„Mein Instrument hilft mir, Dinge zu verstehen“
Der französische Cellist Gautier Capuçon über die Folgen von Corona, das Fördern junger Talente und die Vielfalt des Repertoires. weiter
TV-Tipp 16.6. 3sat: Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker 2022
Von Walzer bis Tango
Andris Nelsons dirigiert zum ersten Mal das traditionelle Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Park vor Schloss Schönbrunn. weiter
NEO: Uraufführungen in der Isarphilharmonie
Neues im neuen Jahr
Unter dem Motto „NEO“ zeigen die Münchner Philharmoniker ihre musikalische Experimentierfreude im Monat Januar – und darüber hinaus. weiter