Startseite » Rezensionen » Volles Risiko bis zur Explosion

CD-Rezension Jean-Guihen Queyras

Volles Risiko bis zur Explosion

Das Zusammenspiel der Solisten funktioniert als eine permanente Wechselrede auf höchstem Niveau

vonChristoph Vratz,

Nach etlichen guten bis sehr guten Aufnahmen mit Beethovens Werken für Cello und Klavier (Isserlis/Levin, Müller-Schott/Hewitt u. a.) haben sich nun Jean-Guihen Queyras und Alexander Melnikov mit in die vorderste Reihe gespielt. Mit bestechend rhythmischer Klarheit und mit einer erfrischenden Unberechenbarkeit bewegen sich die Beiden durch Beethovens Kontrast-Welten. Das Akkurate steht unmittelbar neben dem Explosiven, das Gesicherte neben dem Riskanten, das liebevoll Detailversessene neben dem Burschikosen. Dass Melnikov sich meist auf einen kurzen, fast spitzen Anschlag verlässt, zeigt nicht nur seine Erfahrungen auf historischen Flügeln, sondern auch seine geschmackliche Sicherheit. Das Zusammenspiel der Solisten funktioniert auf höchstem Niveau als eine permanente Wechselrede zwischen den Instrumenten. Das gilt nicht nur für die Sonaten, sondern auch die herrlich beredten Variationszyklen.

Beethoven: Cellosonaten Nr. 1-5, Variationen für Violoncello & Klavier op. 66, WoO. 45, WoO. 46
Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier)
harmonia mundi (2 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Zwischen Licht und Klang

Ein Album wie ein Klangpanorama: Chaussons Sinfonie in B-Dur trifft auf Vokalwerke von betörender Intimität. Ivor Bolton und das Sinfonieorchester Basel zeichnen ein fein nuanciertes Porträt des französischen Spätromantikers – zwischen Licht und Dämmerung, Lyrik und orchestraler Tiefe.

Apple Music Button

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!