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Rezension Keri-Lynn Wilson – Rossini: Sigismondo

Runder Schönklang

An weichem Wohlklang übertrifft Dirigentin Keri-Lynn Wilson mit dieser Aufnahmen von Rossinis „Sigismondo“ alle bisherigen der überschaubaren Diskografie.

vonRoland H. Dippel,

Diese konzertante Aufführung zum 150. Todestag Rossinis gleicht der Promenade durch ein behagliches Arkadien. Das Münchner Rundfunkorchester zeigt einmal mehr umjubelte Qualitäten, doch Keri-Lynn Wilson legt am Pult die Samthandschuhe zu selten ab. An weichem Wohlklang übertrifft sie alle Aufnahmen der überschaubaren Diskografie von „Sigismondo“, für den seit der Uraufführung in Venedig 1814 der Durchbruch in der Publikumsgunst noch aussteht. Durch den Wechsel von musikalischen Mehrfachverwertungen aus früher entstandenen Opern und später für „Otello“, „Barbiere“ und „Cenerentola“ perfektionierten Geistesblitzen gerät Rossini in aussichtslosen Konkurrenzdruck gegen sich selbst. Die Dramatik der plakativen Story um den psychisch angeschlagenen Polenkönig, der dem langjährigen Intrigennetz seines Beraters Ladislao entkommt, befindet sich hier im Schlummermodus. Alles klingt schön und rund.

Gioachino Rossini
Gioachino Rossini

Rossini: Sigismondo

Hyesang Park, Marianna Pizzolato, Rachel Kelly, Kenneth Tarver, Gavan Ring, Guido Loconsolo, Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Keri-Lynn Wilson (Leitung)
BR Klassik

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