Daniel Schnyder lebt mitten in der Bronx. Das ist ein Stückchen weg von den Twin Towers, doch nahe genug, um vom 11. September extrem stark betroffen zu sein. „Krisis“ und „Psalm“ kreisen um dieses Ereignis und gleichzeitig um die Metamorphosen von Strauss. „Krisis“ klingt schlicht, abgesehen vom einleitenden Glissando aber nicht sehr amerikanisch, während sich der „Psalm“ in leidenschaftliche Tangohöhen hinaufschaukelt. Und einiges an Sogwirkung entfaltet. Trotzdem können diese Dokumente einer authentischen Trauer nicht konkurrieren mit jenen hinreißenden Werken, die Schnyder für sein ureigenes Instrument, das Saxofon, zu schreiben pflegt. Genauso wenig durfte der Schweizer Grenzgänger hier exotisches Neuland beschwören wie in dem Afrika-Oratorium „Sundiata Keita“. 9/11 diktierte ihm die Äthetik.
CD-Rezension Daniel Schnyder
Betroffenheit
Wie schön Trauer klingen kann zeigt uns Daniel Schnyder mit seinem Werk Krisis Psalm
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