Alle Achtung, Kristjan Järvi lässt seine Leipziger hier gehörig grooven, es wird richtig eingeheizt: Duke Ellingtons Orchesterjazz Harlem Suite präsentiert das MDR Sinfonieorchester mit Biss, spritzig, mit geschliffenen Soli und mit lässigem Übermut. Das Werk, das er diesem Ellington-Stück als „Parallelton“ – so das Konzept der CD – gegenüberstellt, ist leider eines der schwächsten von Richard Strauss: Sinfonia Domestica, die aus der Chauvi-Perspektive unternommene Schilderung einer traditionellen Kleinfamilie, ins Heroenhafte aufgeplustert, trivial – und musikalisch zudem letztlich ungeheuer überladen und geschwätzig. Gut, hier gibt es auch Saxophone im Orchester und das Stück wurde in New York uraufgeführt. Doch die dramaturgische Zusammenzwingung dieser beiden Stücke hat doch eher etwas Gewolltes. Da hätte es andere Alternativen gegeben. Also, 1:0 für Ellington. Bleibt der Wunsch nach originellerer Repertoireauswahl.
CD-Rezension Kristjan Järvi
1:0 für Ellington
Was hat Duke Ellington mit Richard Strauss zu tun? Diese Frage versuchen Kristjan Järvi und das MDR Orchester zu beantworten
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Wer einer Dirigentenfamilie enstammt, kann nur Dirigent werden? Stimmt, zumindest für Kristjan Järvi, dessen Vater Neeme, Onkel Vallo und Bruder Paavo ebenso wie er selbst die Konzertpodien unserer Zeit mit Musik und Vision füllen. Kristjan Järvi ist der jüngste und wohl auch…
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