Aus seinem Garmischer Haus vertrieben, suchte Richard Strauss 1947 vorübergehend eine Heimstatt in Lugano, wo es ihm aber nicht so recht gefiel. Jedoch hinterließ er dort zweierlei: das für seine persönliche Situation irritierend verspielte Duett-Concertino, eine Auftragsarbeit des Orchestra della Svizzera italiana – der sich Markus Poschner nun kundig und ein wenig zu sachlich annimmt, im Gegensatz zu den viel Esprit verströmenden Solisten. Und einen Konzertmitschnitt mit dem Meister selbst am Pult, aus dem hier erstmals die Vier letzten Lieder veröentlicht werden. Da hört man viel Zartheit, viele kleine agogische Schritte – und sehr viel Tristan und Isolde. Bei der vollständig unbekannten Sopranistin Anette Brun versteht man jedes – tief empfundene! – Wort. Und die so berühmten, endlos schimmernden, selbstgenügsamen Strauss-Bögen scheinen – oh wohltuendes Wunder – gar nicht dazu zu gehören.

CD-Rezension Markus Poschner
Schweizer Erbe
Markus Poschner und das Orchestra della Svizzera italiana nehmen sich Richard Strauss vor
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Der Dirigent, Hochschulprofessor und Jazzpianist Markus Poschner, 1971 in München geboren, verbindet in seiner künstlerischen Laufbahn Theorie und Praxis auf bemerkenswerte Weise. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hermann Michael und arbeitete früh mit prägenden Mentoren wie…
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