
CD-Rezension Olivier Latry
Mit wuchtigem Bass
Olivier Latry wagt sich mit Stücken von Schumann und anderen an das Pedalklavier: eine hörenswerte Perspektive
Das Pedalklavier geistert als kurzlebige Kuriosität durch die Musikgeschichte. Um 1850 begeisterten sich Komponisten wie Schumann, Boely und Alkan für diesen Flügel mit zusätzlichem Pedalbass, der Organisten auch zum Üben diente. Alkan präsentierte einen Érard-Pedalflügel auf der Industrieausstellung 1855 in Paris, und auf diesem Instrument spielt nun der Pariser Organist Olivier Latry Originalkompositionen der drei Genannten sowie von Brahms und Liszt. So erscheint die monumentale Évocation à la Chapelle Sixtine, die man sonst nur von der Orgel kennt, in ganz neuem Licht: pianistisch transparent, aber geerdet durch einen voluminösen Bass. Eine spannende Hörerfahrung.
Alkan, Boely, Brahms,
Liszt, Schumann
Werke für Pedalflügel
Olivier Latry (Érard-
Pedalflügel). naive
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Sensualistisch
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Termine
Olivier Latry
Florentz: Prélude de L’Enfant noir, Alain: Aria, J. S. Bach: Präludium und Fuge G-Dur BWV 541, Vierne: Adagio aus Orgelsinfonie Nr. 3 fis-Moll, Dupré: Präludien und Fugen op. 7