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Robert Schumann
Robert Schumann besaß eine literarisch-musikalische Doppelbegabung. Gedichte, künstlerische Prosa, Dramenentwürfe und musikalische Kompositionen standen in jungen Jahren gleichberechtigt nebeneinander. Erst nach 1830 wurde die Musik zum Mittelpunkt seines Lebenskonzeptes, und er verstand sich selbst als Tondichter. Sowohl in seinen Kompositionen als auch spätestens ab 1834 mithilfe seiner literarischen Arbeiten strebte er nach einer zukunftsträchtigen, poetischen Musik, wobei er sich von der Programmmusik Franz Liszts distanzierte.
Vielen Zeitgenossen galten seine Werke als zu schwierig. Lange hielt sich das Bonmot, er habe als Genie begonnen und als Talent geendet, und seine späten Werke seien von seiner ins Irrenhaus führenden Krankheit geprägt. Doch mit der musikwissenschaftlichen Spätwerkdiskussion seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert hat sich der Blick darauf verändert. Schumanns Gesamtwerk wird nun umfänglich anerkannt, und er gilt uneingeschränkt als einer der großen Komponisten des 19. Jahrhunderts.
Gautier Capuçon, Gülru Ensari
Debussy: Cellosonate d-Moll, Beethoven: Cellosonate Nr. 4 C-Dur op. 102/1, Schumann: Fantasiestücke op. 73, Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll op. 38
Natalia Ehwald, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Jörg-Peter Weigle
Mendelssohn: Ouvertüre F-Dur zum „Märchen von der schönen Melusine“ op. 32, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54 & Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Seong-Jin Cho
Händel: Suite E-Dur HWV 430, Gubaidulina: Chaconne, Schumann: Sinfonische Etüden op. 13, Brahms: Händel-Variationen op. 24 & Klavierstücke op. 76 (Auszüge)
Mari Ichihashi
J. S. Bach: Toccata G-Dur BWV 916, Mozart: Fantasie c-Moll KV 475, Beethoven: Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27/2, Schumann: Arabesque C-Dur op. 18
Seon-Jin Cho
Händel: Suite Nr. 5 E-Dur, Gubaidulina: Chaconne für Klavier, Brahms: Variationen und Fuge B-Dur über ein Thema von Georg Friedrich Händel op. 24 & Klavierstücke op. 76 Nr. 1, 2, 4 & 5, Schumann: Sinfonische Etüden in Form von Variationen op. 13
Ying Li, Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz
Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Seong-Jin Cho
Händel: Suite Nr. 5 E-Dur HWV 430, Gubaidulina: Chaconne, Brahms: Händel-Variationen op. 24, Schumann: Sinfonische Etüden op. 13
Ying Li, Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz
Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Ivo Pogorelich
Ravel: Prélude, Romeo und Julia vor dem Abschied, Schubert: Moments musicaux D 780, Schumann: Zwölf symphonische Etüden op. 13, Brahms: Variationen über ein Thema von Paganini op. 35
Julian Steckel, Philharmonisches Orchester Heidelberg, Karsten Januschke
Fallah: Traces of a Burning Mass (UA), Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 2 „A London Symphony“
Tschechische Philharmonie auf Europatournee mit Víkingur Ólafsson
Auch der aktuelle Konflikt klingt an
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Lieblingsstück Maximilian Hornung
Robert Schumann: Cellokonzert op. 129
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Schumann-Festwoche 2020
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Rezension Daniel Barenboim – Schumann: The Symphonies
Blühende Farben
Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin brillieren mit großbögigen Strukturierungen und Ausleuchtungen von Details. weiter
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Rezension Sebastian Manz – Brahms: Klarinettensonaten op. 120
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Christian Gerhaher und Pianist Gerold Huber singen Schumanns Lieder mit ungemein viel Poesie, feinen Abstufungen und einem ausgeprägten Sinn für Zwischentöne. weiter
Rezension Florian Uhlig – Schumann: Sämtliche Klavierwerke Vol. 15
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Nach über zehn Jahren beendet Pianist Florian Uhlig seinen Schumann-Zyklus und überzeugt auch diesmal mit der gewohnten Präzision. weiter
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Im Mittelpunkt des „Albums für die Frau“ von Sopranistin Carolyn Sampson und Pianist Joseph Middleton steht der Zyklus „Frauenliebe und -leben“ sowie eine Auswahl von kleineren Klavierstücken und Liedern von Clara und Robert Schumann. weiter
Rezension Emerson String Quartet – Schumann
Höchste Lust
Das Emerson String Quartet hat erneut die Schumann-Quartette eingespielt. Die vier Musiker zeigen die Extreme, bringen die Details und halten alles zusammen. weiter
Rezension Florian Uhlig – Schumann: Variationen
Mit großer Umsicht
Auf dem vorletzten Album seines großen Schumann-Zyklus' stellt Florian Uhlig dessen Variationen mit großer Sensibilität vor. weiter
Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54
op.54 (1841 erster Satz als Phantasie, 1845 als dreisätziges Konzert) Zu diesem Konzert darf der Dirigent erst dann den Einsatz geben, wenn der Pianist bereit ist, denn gleich nach dem ersten, kurzen Forteschlag des Orchesters setzt das Klavier ein – nicht mit einer freien Kadenz („ich kann kein Konzert für… weiter
Schumann: Konzertstück für vier Hörner und Orchester F-Dur
op.86 (1849) „Etwas ganz curioses“, schreibt Schumann an den Verleger Simrock, „was bis jetzt, glaub‘ ich, nicht existiert.“ Dieses Kuriosum ist das avantgardehafteste Konzert des 19.ten Jahrhunderts. Das Ventilhorn, erfunden um 1814 (von Schötzel und Blühmel), ermöglichte dem Waldhorn den vollen Tonumfang mit allen chromatischen Zwischenstufen, war aber 1849 noch… weiter
Schumann: Violinkonzert d-moll
op. posthum (1853) „Möchte doch Beethovens Beispiel Sie anregen, aus Ihrem tiefen Schacht ein Werk ans Licht zu ziehen, wunderbarer Hüter reichster Schätze!“ schrieb der junge Geiger Joseph Joachim an Schumann. Der so Angeregte notierte am 21.September: „Stück für Violine angefangen.“ Kaum zwei Wochen später war das Violinkonzert – „ein… weiter
Schumann: Cellokonzert a-moll op. 129
Ein Meisterwerk? Oder doch verrückte Musik? Die Geister scheiden sich bei Robert Schumanns Cellokonzert. Dabei schrieb er es in einer Hochphase seines Lebens. weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“
(UA 1841 Leipzig) „Könnten Sie Ihrem Orchester beim Spiel etwas Frühlingssehnsucht einwehen“ schrieb Schumann später an einen Dirigenten. Bei Felix Mendelssohn Bartholdy, der die Uraufführung „mit großer Liebe und Sorgfalt“ im Gewandhaus zu Leipzig dirigiert hatte, war dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Wie ein Ruf aus der Höhe schallt es… weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
(UA 1846 Leipzig) „Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müßte man ihr dies anhören.“ Der innere Weg des Werkes ist ein langwieriger Genesungsprozeß. Der 1. Satz beginnt verhangen, mit langsamen Streicherbewegungen in der Tiefe – wie ein umherschleichender Kranker. In der Höhe künden… weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“
UA 1850 Düsseldorf) Seit seinem Umzug von Leipzig nach Dresden empfand der kränkelnde Schumann zunehmende Lethargie. Deshalb bewarb sich der introvertierte, in der Leitung eines Orchesters völlig unerfahrene Komponist 1850 um die Stelle als Städtischer Kapellmeister in Düsseldorf. Konnte das gut gehen? Zunächst inspirierten ihn der Ortswechsel – von der… weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120
Ein radikales Formkonzept, eine vom Publikum unverstandene Erstaufführung und eine jahrzehntelange Phase der Umarbeitung – Robert Schumanns Sinfonie Nr. 4 benötigte mehrere Anläufe, um sich im Konzertrepertoire zu etablieren. weiter