Was dem Komponisten gefällt, muss längst nicht den Geschmack des Publikums treffen: Sergej Rachmaninow hat dies mit seinem Lieblingswerk Die Glocken bitter erfahren müssen. Ja, bis heute sind Aufführungen seines viersätzigen Chor-Epos nach einem Gedicht Edgar Allan Poes eher die Ausnahme. Umso verdienstvoller, dass Simon Rattle im November 2012 das klangprächtige Werk erstmals (!) in der Geschichte der Berliner Philharmoniker zur Aufführung brachte und auch gleich mitschneiden ließ. Setzt er doch in den die vier Lebensalter des Menschen symbolisierenden „Glockensätzen“ auf reiche Differenzierung, weiß die gewaltigen Klänge klug zu kalkulieren und sinnig zu steigern. Und der Rundfunkchor Berlin zieht ebenso inspiriert und sorgfältig mit wie die Solisten mit ihrem weichen Gesang all jene Lügen strafen, die in Rachmaninow immer noch vor allem einen pathetischen Filmkomponisten hören wollen.
CD-Rezension Sir Simon Rattle
Prächtiger die Glocken nie klingen
Die Glocken und die Sinfonischen Tänze von Rachmaninow präsentiert von den Berliner Philharmonikern mit Sir Simon Rattle
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Der britische Dirigent Sir Simon Rattle wird am 19. Januar 1955 in der englischen Hafenstadt Liverpool geboren. Im Alter von 16 Jahren beginnt er ein Musikstudium an der Londoner Royal Academy of Music (Orchesterleitung, Schlagzeug und Klavier). Kurz nach seinem Abschluss 1974…
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