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Rezension Steven Isserlis – Boccherini: Cellokonzerte

Mehr als ein One-Hit-Wonder

Dass Luigi Boccherini jenseits seines berühmten Menuetts als Komponist ernst zu nehmen ist, beweist Cellist Steven Isserlis.

vonChristoph Vratz,

Ob Luigi Boccherini mit dieser Aufnahme den Fluch vom ewigen Menuett-One-Hit-Komponisten loswird? Es wäre zu wünschen. Steven Isserlis jedenfalls startet eine breit angelegte Offensive, um den Italiener aus dieser Ecke herauszuholen: mit Konzerten, zwei Sonaten (eine mit Cembalo-Begleitung und eine mit zweitem Cello) sowie mit einem Streichquintett. Da hätte es der Zugabe in Form des berühmten Menuetts eigentlich nicht bedurft. Isserlis und seine musikalischen Partner nehmen diese Musik ernst, etwa in der emphatisch aufgeladenen Fuge des d-Moll-Quintetts. Jenseits eines Boccherini oft unterstellten gefälligen Tons wirkt auch das Largo in der Sonate mit Cembalo wie ein nachdenkliches Lied ohne Worte. Virtuosere Momente bieten die beiden Konzerte mit dem kammermusikalisch aufspielenden Orchestra of the Age of Enlightenment. Ein verlockendes Album, um Boccherini neu zu entdecken.

Steven Isserlis
Steven Isserlis

Boccherini: Cellokonzert Nr. 1 & 2, Cellosonaten c-Moll & F-Dur, Streichquintett d-Moll, Menuett & Trio aus Streichquintett E-Dur

Steven Isserlis (Violoncello), Orchestra of the Age of Enlightenment
Hyperion

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