Startseite » Rezensionen » Betörende Herbstklänge

CD-Rezension Thomas Hampson – Serenade

Betörende Herbstklänge

Noblesse in Momenten größter Sinnlichkeit und Leidenschaft in der Rhetorik: Maciej Pikulski bringt Thomas Hampson mit betörenden Herbstklängen zum Schweben

vonRoland H. Dippel,

Selbst in der allergrößten Emphase von Massenets Werther oder des von der Kurtisane Thaïs bezwungenen Mönchs Athanael wahrt Thomas Hampson immer die Gesetze des musikalischen Salons: Noblesse in Momenten größter Sinnlichkeit und Leidenschaft in der Rhetorik. Deshalb ist diese Sammlung nur dem Titel nach eine „Serenade“. Camille Saint-Saëns‘ Vokalpoem „Danse macabre“ offenbart die Themen, idyllische Betrachtung maskiert das Verletztsein und die Dämonen des eigenen Inneren. Maciej Pikulski bringt Thomas Hampson mit betörenden Herbstklängen noch mehr zum Schweben. Es scheint, dass gerade durch die reife Gestaltung und das Verfließen der Harmonien von Instrument und Stimme jenes üppige Betören zur höchsten Entfaltung kommt, die das eigentliche Wesen der französischen „Mélodies“ ist: Vollendung und Verheißung im genüsslichem Einklang einer blauen Stunde, die sich in die Erinnerung eingräbt.

Serenade
Gounod: Serenade, O ma belle rebelle & La chanson du pecheur
Bizet: Pastorale, La Coccinelle & La chanson du fou
Meyerbeer: Sicilienne
Chabrier: Villanelle des petits canards
Chausson: Chevalier Malheur & Cantique a l’epouse
Massenet: Les yeux clos & Le temps de lilas
Saint-Saëns: Le pas d’armes du Roi Jean, Danse macabre & Si vouz n’avez rien a me dire
Magnard: Les roses de l’amout

Thomas Hampson (Bariton), Maciej Pikulski (Klavier)
Pentatone

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • Dirigent, Konzertorganist und Cembalist Hansjörg Albrecht
    Blind gehört Hansjörg Albrecht – Bruckner-Spezial

    „Da ist solch eine Energie!“

    Hansjörg Albrecht hört und kommentiert Bruckner-Aufnahmen, ohne dass er weiß, wer spielt.

Anzeige

Audio der Woche

The Light of Paradise

Paul Mealors bewegende Vertonung des Lebens von Margery Kempe, in außergewöhnlicher Interpretation der Zurich Chamber Singers und dem sonic.art Saxophon Quartett.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!