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CD-Rezension Yaara Tal – Polonaise

Zwischentonreich

Ein ungewöhnliches Album von Pianistin Yaara Tal, das abseits des Mainstream ein ungewöhnliches Licht auf eine vermeintlich hinreichend bekannte Gattung wirft

vonChristian Lahneck,

Polonaisen für Pianisten? Chopin! Klar doch. Doch Yaara Tal hat drei unbekannte, frühe, kaum gespielte Polonaisen von Chopin ausgewählt und sie mit ebenso wenig populären Polonaisen von Franz Xaver Mozart, dem Mozart-Sohn, kombiniert. Dies sind die „6 Polonaises mélancoliques“ op. 17 sowie die „4 Polonaises mélancoliques“ op. 22. Ein ungewöhnliches Album, das abseits des Mainstream ein ungewöhnliches Licht auf eine vermeintlich hinreichend bekannte Gattung wirft. Tal tanzt flexibel, mal weich, mal entschlossen, auf jeden Fall ohne Härte und ohne plumpe Bassstampfer. Yaara Tal horcht den melancholischen Zwischentönen sehr feinsinnig nach. Ihre Tempi sind moderat, so dass die dynamischen Schattierungen jederzeit genug Raum erhalten. Wer eine oder mehrere Aufnahmen mit den bekannten Chopin-Polonaisen im Schrank hat, sollte diese Aufnahme als willkommene Ergänzung auf jeden Fall dazustellen.

Polonaise
F.X. Mozart: 6 Polonaises mélancoliques op. 17 & 4 Polonaises mélancoliques op. 22
Chopin: Polonaisen Nr. 13, 15 & 16

Yaara Tal (Klavier)
Sony Classical

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