Ob Feld-, Wald- oder Wassergeist, ein trauriges Schicksal eint allen Rusalken in der slawischen Mythologie: Es handelt sich um Frauen, die nach alter Vorstellung einen „unreinen“ Tod gestorben sind, etwa weil sie ertranken, ungetauft oder kurz vor ihrer Hochzeit aus dem Leben schieden.
Antonín Dvořák greift in seiner Oper „Rusalka“ jene Figur auf und verquickt sie mit dem Stoff der „Undine“-Erzählung sowie Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ zu einem lyrischen Musikmärchen: Um in die geliebte Welt der Menschen aufsteigen zu können, muss die Wassernixe Rusalka auf ihre Stimme verzichten – und wird so zur Außenseiterin. (JM)