Werke wie Weinbergs „Die Passagierin“ und Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“ sind auf traurige Weise zu bedeutenden Musiktheaterstücken geworden. Eindrücklich zeigen sie die Macht- und Vernichtungsstrukturen der NS-Ideologie und setzen sich – direkt oder indirekt – mit dem Grauen der Konzentrationslager auseinander. Ullmann selbst wurde 1944 in Auschwitz getötet. Auch der polnisch-jüdische Komponist Józef Koffler fiel dem Schrecken des Krieges zum Opfer. Sein 1932 entstandenes Werk „Alles durch M. O. W“ – ein Ballett-Oratorium, von dem nur ein Klavierauszug erhalten geblieben ist – erlebt nun am Theater Freiburg seine Uraufführung. Damit öffnet sich der Blick auf ein weitgehend unbekanntes Repertoire der Vorkriegszeit, das von heiterer Lebensfreude geprägt ist. Das Stück erzählt von den Machenschaften einer international agierenden Partnervermittlungsagentur, die die Interessen ihrer Klienten gegeneinander ausspielt. Koffler, der am Konservatorium in Lemberg Harmonielehre und Komposition unterrichtete, verknüpft in seinem Werk auf kunstvolle Weise Zwölftonmusik mit Jazzrhythmen, Operettenklängen und Tanz.
Koffler/Schöllhorn: Alles durch M. O. W.
-
„Wir sollten das auch mal spielen!“
Das Goldmund Quartett hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass es weiß, wer spielt.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!