„Kein Museum für das deutsche Bürgertum des 19. Jahrhunderts“ solle die Oper „Buddenbrooks“ laut Aussage ihres Schöpfers Ludger Vollmer werden. Vielmehr möge das neue Werk „freilegen, was uns Thomas Mann mit seinem Opus magnum heute zu sagen hat“, so der Hamburger Komponist. Zweifelsohne, die Textvorlage ist ein literarisches Superschwergewicht, für das Mann 1929 den Nobelpreis erhielt. Da bedarf es einer gehörigen Portion Fingerspitzengefühl, wenn die autobiografisch aufgeladene, vier Generationen übergreifende Geschichte über den Verfall einer Lübecker Kaufmannsfamillie erst in das Korsett einer zwangsläufig verkürzten Bühnenfassung eingepasst und dann auch noch mit aktuellen Bezügen versehen wird. Doch in Kiel muss nun mal auch die altehrwürdige Familie Buddenbrook mit der Zeit gehen, und so verwandelt Librettist Feridun Zaimoğlu in seiner Lesart des Gesellschaftsromans das Buddenbrook’sche Getreidegeschäft kurzerhand in einen Waffenhandel. (AS)
Vollmer: Buddenbrooks
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„Es darf hässlich, es darf provokant sein“
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