Stellen Sie sich vor, Sie fahren Geisterbahn, doch anstelle der Jahrmarktsmusik ertönen hehre Opernarien. Zu weit hergeholt? Dann gehen Sie doch einfach in die Oper und gruseln sich dort! Unser Redakteur André Sperber hat für unsere Leserinnen und Leser zusammengtragen, wo das Musiktheater im September sich von der morbiden Seite zeigt und in die dunklen Abgründe der Seele hinabtaucht.
Einen Gipfelpunkt möchte man dagegen unsere „Inszenierung des Monats“ nennen: In Bayreuth werfen der Musical-Experte Matthias Davids und sein Team mit den „Meistersingern von Nürnberg“ einen ebenso unterhaltsamen wie schlauen Blick auf die gegenwärtige Welt. Viele neue Sichtweisen der Regie auf bekannte und weniger bekannte Stoffe entdeckt auch unser Opernspezialist Peter Krause in der neuen Spielzeit, wobei neue Namen, weibliche Handschriften und solche, die erst jüngst aufhorchen ließen, dabei besonders im Fokus stehen. Dabei steht auch der Führungswechsel an der Staatsoper Hamburg mit dem neuen Intendanten Tobias Kratzer und Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber im Zeichen des Aufbruchs.
Unser eigener Fokus richtet sich in diesem Monat auf zwei Dinge: Zunächst gratulieren wir Arvo Pärt zum 90. Geburtstag! Ein Porträt des estnischen Komponisten geht der Frage nach, wieso der spirituelle Tonkünstler seit Jahrzenten fast wie ein Pop-Star gefeiert wird. Außerdem werfen wir einen (zugegebernermaßen sehr selektiven) vorausschauenden Blick auf die gesamte Spielzeit mit ihren klingenden Glanzpunkten.
Glänzend (wie es sich für Blechbläser gehört) haben sich nicht zuletzt auch die vier Musiker von German Brass im aktuellen „Blind gehört“-Interview geschlagen. Es macht einfach Spaß zu lesen, wie sie sich hier gegenseitig die Bälle zugespielt und verblüffend viele ihrer Kollegen auf den Aufnahmen wiedererkannt haben.
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