Wer kennt heutzutage noch Pommer und Dulzian? Aus diesen Instrumenten entwickelte sich Mitte des 17. Jahrhunderts das Fagott. Hernach durfte es oft und fleißig den Generalbass pumpen. Aber auch Solo-Konzerte hat man dem Tieftöner zugedacht. Eine besonders innige Liebe zum Fagott darf man Antonio Vivaldi unterstellen. 39 Konzerte hat er für das Doppelrohrblatt-Instrument komponiert, ein Umstand, der Sergio Azzolini veranlasst haben könnte, einige Danksagungen gen Himmel zu schicken. Seit mehr als zwölf Jahren arbeitet der 1967 in Bozen geborene Fagottist an einer Gesamteinspielung jener Perlen, mit denen Vivaldi die Musikwelt bereichert hat. Das Klischee der Behäbigkeit, das dem Fagott bis heute anhaftet, kann man jedenfalls getrost zu den Akten legen, nachdem man einmal Azzolinis Spiel gelauscht hat. Mit einer Lebendigkeit, Ausdruckskraft und Virtuosität, die fast jazzig daherkommt, katapultiert er den barocken Glanz in die Jetztzeit. In Begleitung des Musikkollegiums Winterthur richtet Azzolini außerdem mit einem zeitgenössischen Werk des Schweizer Komponisten Milly Merz den „Boudoir d’Aphrodite“ ein.
Musikkollegium Winterthur gastiert in der Elbphilharmonie
Als hätte Vivaldi erst gestern komponiert
Der Fagottist Sergio Azzolini und das Musikkollegium Winterthur katapultieren barocken Glanz in die Jetztzeit.
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„Oh, das war aber eine schöne Kadenz!“
Konstantin Krimmel hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er weiß, wer singt.
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