Mit einem Literaturkonzert ehren Mitglieder des SWR Symphonieorchesters und Schauspieler Dominique Horwitz Dmitri Schostakowitsch, dessen Todestag sich am 9. August 2025 zum fünfzigsten Mal jährt. Zwischen den sechs Sätzen von Schostakowitschs Streichquartett Nr. 15 liest Horwitz aus Julian Barnes’ viel gelobtem Schostakowitsch-Roman „Der Lärm der Zeit“, der eine eindrucksvolle Rückschau auf das bewegte Leben des Komponisten bietet und die Frage nach der Künstlerrolle in einem totalitären System hinterfragt. Wie kein anderes seiner Streichquartette entfernt sich das Opus 144 von den konventionellen Ausdrucksmitteln. Alle Sätze gehen fließend ineinander über und bestehen ausschließlich aus Adagios. Melodik und rhythmische Strukturen behandelt Schostakowitsch mit auffallender Zurückhaltung. Schon die Bezeichnungen einzelner Sätze – Elegie, Nocturne und Trauermarsch – verweisen unmittelbar auf den geistigen Kern des Werks: Es entfaltet sich eine karge Klanglandschaft, durchdrungen von Melancholie und Leere.
Literaturkonzert mit dem Streichquartett des SWR Symphonieorchester
Aufrührende Töne eines bewegten Lebens
Zur Lesung aus „Der Lärm der Zeit“ spielt das Streichquartett des SWR Symphonieorchester Musik von Schostakowitsch.
© Rank Brinkhoff

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