Startseite » Interviews » Lieblingsstück » Beethoven: Streichquartett op. 59/3

Lieblingsstück Aris Quartett

Beethoven: Streichquartett op. 59/3

Prägende Erlebnisse verbinden das Aris Quartett mit der kompositorischen Königsdisziplin in Beethovens drittem Rasumowsky-Quartett.

vonRedaktion,

Mit diesem Quartett verbinden wir mehrere prägende Erlebnisse. In der letzten Runde des ARD-Wettbewerbs riss unserem Cellisten Lukas Sieber im Finalsatz die D-Saite. Die neu aufzuziehen kann mühsam sein, erst recht, wenn man im Stress ist. Dann ging auch noch die kleine Halterung für die neue Saite verloren. Zum Glück konnte ein Feuerwehrmann mit seiner Taschenlampe die Hinterbühne ausleuchten, und so kam es dann doch noch zu einem glücklichen Ende mit gleich fünf Preisen. Außerdem ist dieses Werk das erste Beethoven-Quartett, das wir mit unserem Mentor Günter Pichler erarbeitet haben. Dieses intensive Studium hat unsere Sicht auf die ­Literatur dieser Zeit, unser Beethoven-Verständnis und unsere Ensemble-DNA geprägt. Haydn mag der Vater der Streichquartette sein, doch Beethoven ist die Instanz, an der keiner vorbeikommt, seine Kompositionen sind die Königsdisziplin. Er hat die Gattung auf die nächste Stufe gehoben: aus der Kammer heraus in den Konzertsaal. Die drei Rasumowsky-Quartette op. 59 sind technisch sehr anspruchsvoll. Wir lieben aber gerade das dritte Quartett nicht wegen der immensen Anforderungen, sondern weil es so viele Gesichter hat. Die Fuge im letzten Satz etwa ist nicht nur ein komplexes Meisterwerk, sondern strahlt auch viel Freude aus. Jetzt, nachdem wir es viel gespielt und auch aufgenommen haben, sollten wir uns dem Stück noch einmal zuwenden, um zu sehen, wie wir uns in der Zwischenzeit entwickelt haben. Das Trauma mit der gerissenen Saite haben wir überwunden.

Termine

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige

Video der Woche

Ein Charleston für gute Laune!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Aus dem neuen Album TALES OF the JAZZ AGE spielt der belgische Pianist und ECHO Klassik-Gewinner Florian Noack den berühmten Charleston von James P. Johnson. Mehr Musik der bewegten 20er Jahre mit weiteren Jazz-Hits, aber auch Werken von Gershwin, Weill, Ravel und Poulenc auf dem neuesten Album, das gerade in Frankreich mit einem Diapason d’or ausgezeichnet wurde.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!