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Mein Publikumserlebnis …

… Alondra de la Parra

Während der Votingphase für das Publikum des Jahres 2019 fragen wir Künstler nach ihren besonderen Publikumserlebnissen. Heute erzählt Dirigentin Alondra de la Parra.

vonIrem Çatı,

Woran ich mich sehr gerne zurückerinnere, ist ein Konzert in Ciudad Juárez, einer mexikanischen Stadt an der Grenze zu den USA. Dieser Ort ist ständig mit schlimmen Schlagzeilen in den Nachrichten. Es geht hauptsächlich um Drogenkartelle oder Morddelikte. Wirklich schlimme Dinge, die ich nicht aufzählen möchte. 2013 durfte ich dort ein Konzert geben mit Ely Guerra, Natalia Lafourcade und Denise Gutiérrez, drei mexikanischen Sängerinnen, die sehr gute Freundinnen von mir sind.

Wir haben gar nicht lange darüber nachgedacht, dass es für uns gefährlich werden könnte, und haben gleich zugesagt. Gemeinsam mit dem El Paso Symphony Orchestra haben wir dann mexikanische Lieder interpretiert. Das Besondere dabei war auch, dass das US-amerikanische Orchester noch nie zuvor die Grenze zu Mexiko überschritten hatte. Wir sind auf der Plaza de la Mexicanidad aufgetreten, es war also ein großes Open-Air-Konzert bei freiem Eintritt.

Konzert in Frieden für einen Ozean von Menschen

Als ich auf die Bühne kam, konnte ich meinen Augen kaum trauen: Da war ein regelrechter Ozean an Menschen, dessen Ende ich gar nicht mehr ausmachen konnte. 140.000 Menschen sind gekommen, in absolutem Frieden, glücklich und vereint mit ihren Familien und Kindern. Es war wirklich eine magische Nacht an einem Ort, an dem sonst fast nur schlechte und gefährliche Dinge passieren. Aber das war das außergewöhnlichste und größte Publikum, vor dem ich je aufgetreten bin – und das friedlichste Konzert, das ich je gegeben habe. Ich wünschte, auch solche Nachrichten über Ciudad Juárez würden um die Welt gehen!

Wer wird das Publikum des Jahres 2019? Stimmen Sie jetzt ab.

Erhalten Sie einen Eindruck von dem Konzert in Ciudad Juárez:

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