1961 im südkoreanischen Seoul geboren, zählt Unsuk Chin zu den bedeutenden Komponistinnen der Gegenwart. Nach autodidaktischem Klavier- und Musiktheorieunterricht in ihrer Jugend studierte sie zunächst Komposition an der Seoul National University bei Sukhi Kang. 1985 übersiedelte sie dank eines DAAD-Stipendiums nach Hamburg, wo sie bis 1988 ihre Ausbildung bei György Ligeti fortsetzte. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1991 mit der Komposition „Akrostichon-Wortspiel“ für Sopran und Ensemble, die in mehr als zwanzig Ländern in Europa, Amerika und Asien aufgeführt wurde. Zu ihren engen künstlerischen Partnern zählt das von Pierre Boulez gegründete Ensemble Intercontemporain und der Dirigent Kent Nagano.
Ihr Schaffen zeichnet sich durch ein enormes Spektrum und klangliche Raffinesse aus. So kombiniert sie Elemente der Elektronik mit traditioneller Instrumentation, verarbeitet Anregungen aus dem Gamelan wie auch mikrotonale Strukturen und verknüpft komplexe formale Verfahren mit hoher expressiver Wirkung. Zu ihren prägenden Kompositionen zählen das 2002 uraufgeführte Violinkonzert, das anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020 verfasste Stück „Subito con forza“ sowie die Opern „Alice in Wonderland“ und „Die dunkle Seite des Mondes“.
Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Arnold-Schönberg-Preis, den Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg und den Ernst von Siemens Musikpreis.





