Zum Tod von Krzysztof Penderecki

Der Avantgardist, der dann keiner mehr war

Der polnische Komponist und Dirigent Krzysztof Penderecki ist tot. Er starb im Alter von 86 Jahren.

© Pr osv/Wikimedia Commons

Krzysztof Penderecki, 2015

Krzysztof Penderecki, 2015

Heute Morgen verstarb der polnische Komponist Krzysztof Penderecki im Alter von 86 Jahren in Krakau. Mit seiner Musik eroberte er nicht nur die Konzertsäle, sondern auch die Herzen vieler Filmmusikfans. Penderecki wurde 1933 im polnischen Dębica geboren und bekam schon in frühen Jahren Violin- und Klavierunterricht. Neben seinem Kompositionsstudium an der Musikakademie Krakau studierte er zudem Kunst- und Literaturgeschichte.

Einen ersten Erfolg feierte er 1959, als er beim Warschauer Wettbewerb anonym drei Kompositionen einreichte und damit in allen drei ausgeschriebenen Preise gewann. Der internationale Durchbruch folgte ein Jahr später, als er bei den Donaueschinger Musiktagen sein Werk „Anaklasis“ präsentierte. Seitdem wand sich Penderecki zunächst der Avantgarde zu, später komponierte er jedoch vermehrt in traditioneller Form, was ihm unter anderem Kritik von Helmut Lachenmann einbrachte.

Krzysztof Penderecki: Enge Beziehung zu Anne-Sophie Mutter

Dennoch zählte Krzysztof Penderecki zu den bekanntesten Komponisten zeitgenössischer Musik und dirigierte namhafte Orchester wie das NDR-Sinfonieorchester. Er arbeitete eng mit renommierten Künstlern zusammen – eine enge Beziehung pflegte er zu Geigerin Anne-Sophie Mutter, die ihm 2018 das Album „Hommage à Penderecki“ widmete. Daneben kam es auch zur Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Martin Scorsese, David Lynch, Stanley Kubrick und William Friedkin, die seine Musik in ihren Filmen „Shining“ und „Der Exorzist“ verwendeten.

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