Tonhalle-Orchester Zürich bekommt neuen Chefdirigenten
Der Estländer soll’s richten
Paavo Järvi wird ab der Spielzeit 2019/20 neuer Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich
© Kaupo Kikkas

Paavo Järvi
Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich hat heute bekanntgegeben, dass Paavo Järvi ab der Saison 2019/20 der neue Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich wird. Der auf fünf Jahre ausgelegte Vertrag umfasst neben den Konzerten in Zürich Tourneen und CD-Einspielungen. Paavo Järvi ist jedoch bereits vor Amtsantritt präsent: Im Januar 2018 ist der Dirigent mit seinem Estonian Festival Orchestra in der Tonhalle Maag zu Gast, zudem weilt er in der Saison 2018/19 für drei Wochen in Zürich. Damit tritt Järvi in die Fußstapfen des französischen Dirigenten Lionel Bringuier, dessen Zusammenarbeit mit der Tonhalle-Gesellschaft unter keinem guten Stern stand – und dessen Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen zum Ende der Spielzeit 2017/18 vorzeitig beendet wurde.
Paavo Järvi dirigierte das Tonhalle-Orchester Zürich erstmals 2009, seinen zweiten Besuch stattete er letzten Dezember mit vier Konzerten ab und traf gleichermaßen den Nerv des Publikums und des Orchesters.
Järvi zeigt sich überwältigt
„Ich fühle mich sehr geehrt, die Rolle des Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters des Tonhalle-Orchesters Zürich zu übernehmen – ein Orchester, das eine große Geschichte und eine hervorragende Spielqualität hat. Jüngst hatte ich das Privileg, mit dem Orchester zusammenzuarbeiten. Ich spürte eine sehr starke Verbindung zwischen den Musikern und dem Management – ich war überwältigt von ihrer Einsatzfreude. Nun freue ich mich darauf, diese musikalischen und persönlichen Beziehungen zu vertiefen: Mit dem Orchester, seinem Management und nicht zuletzt mit dem Publikum in Zürich. Schlagen wir gemeinsam ein neues Kapitel musikalischen Lebens auf!“, so Paavo Järvi.
Große Freude in Zürich
Auch Intendantin Ilona Schmiel freut sich auf die gemeinsame Zukunft: „Mit der Verpflichtung von Paavo Järvi, setzen wir auf der Tradition des Tonhalle-Orchesters Zürich auf und arbeiten an dessen besonderen Qualitäten kontinuierlich weiter, mit dem Ziel, das Profil inhaltlich zu schärfen und die Position dieses Spitzenorchesters im internationalen Kontext zu stärken. Ich freue mich sehr für unser Orchester und unser Publikum in Zürich und persönlich auf die Zusammenarbeit mit ihm – musikalisch wie menschlich.“
„Mit Paavo Järvi ist es der Tonhalle Gesellschaft Zürich gelungen, einen der bekanntesten Dirigenten zu engagieren. Ich bin überzeugt, dass damit das Orchester zu weiteren Höhenflügen ansetzen wird.“, sagt Martin Vollenwyder, Präsident der Tonhalle-Gesellschaft Zürich.
Termine
Igor Levit (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung) (abgesagt)
Igor Levit (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung)
Igor Levit (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung) (abgesagt)
Igor Levit (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung)
Igor Levit (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung) (abgesagt)
Igor Levit (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung)
Fazıl Say, Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi
Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36, Pärt: Silouan’s Song „My Soul Yearns after the Lord“
Kian Soltani, Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi
Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64, Pärt: Fratres
Kian Soltani, Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi
Pärt: Fratres, Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Frank Peter Zimmermann, Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi
Schumann: Violinkonzert d-Moll WoO 23, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“, Pärt: Swansong
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi
Haydn: Londoner Sinfonien
Lang Lang, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi
Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Igor Levit, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi
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