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Neuanfang mit dem OPUS KLASSIK

„Von der Klassik für die Klassik“

Nach dem Aus des ECHO wagen die Veranstalter des OPUS KLASSIK den Neuanfang. Am 14. Oktober wird er erstmals im Konzerthaus Berlin verliehen.

vonMaximilian Theiss,

Ein Musikpreis, der an Menschen verliehen wird, die mit antisemitischen Texten den schnellen Erfolg suchen, verliert zurecht seine Legitimation. Vor allem, wenn obendrein – wie es beim ECHO POP der Fall war – die Vergabekriterien des Preises undurchsichtig und primär auf Verkaufszahlen der Tonträgern fokussiert waren.

Im Gegensatz dazu war der ECHO Klassik zwar ein Jurypreis, der (bis auf den Bestseller des Jahres) unabhängig von Verkaufszahlen vergeben wurde. Doch die Entscheidung, die ECHO-Verleihung einzustellen, betraf auch die Sparten Klassik und Jazz. Die dadurch entstandene Lücke in der Klassikszene möchte nun der neugegründete „Verein zur Förderung der Klassischen Musik e. V.“ mit dem OPUS KLASSIK als neuen Preis füllen.

Geweiteter Blick auf die Klassikszene

„Kein alter Wein in neuen Schläuchen“ soll dieser Preis werden, erklärt der Vereinsvorsitzende Burkhard Glashoff, weshalb der OPUS KLASSIK auch losgelöst vom Bundesverband Musikindustrie (BVMI), der für die Vergabe der ECHOs verantwortlich zeichnete, stattfinden wird. In diesem Jahr werden von der Jury Preise in 22 Kategorien vergeben, unter anderem an Diana Damrau (Sängerin des Jahres), Juan Diego Flórez (Sänger des Jahres), Cornelius Meister (Dirigent des Jahres) und das Gewandhausorchester Leipzig (Orchester des Jahres).

Burkhard Glashoff Vorsitzender des "Verein zur Förderung der Klassischen Musik e. V."
Burkhard Glashoff Vorsitzender des „Verein zur Förderung der Klassischen Musik e. V.“ © Peter Hundert

Dass der OPUS KLASSIK im nächsten Jahr deutlich weiter gefasst sein wird, zeigt schon die Tatsache, dass im Verein nicht nur Labelvertreter, sondern auch ein Konzertveranstalter sowie ein Musikverlag vertreten sind. Damit soll die einstige Fokussierung auf Alben aufgelöst werden zugunsten eines erweiterten Blicks auf die Klassikszene. Der OPUS KLASSIK solle künftig kein reiner Plattenpreis mehr sein, wie Glashoff ausführt, „sondern ein Preis von der Klassik für die Klassik“. Auch über neue Kategorien für Preise, beispielsweise für Projekte zur Musikvermittlung, denken die Gründer nach.

„Wenn die Plattform einmal weg ist, ist sie für immer weg“

Doch bis dahin gilt es, sich dem aufgezwungenen Erbe zu stellen. Dessen ist sich Burkhard Glashoff durchaus bewusst: „Wir müssen in diesem Jahr sicherlich einige Bedenken und Widerstände überwinden.“ Doch erst einmal ein Jahr ins Land ziehen zu lassen, um dann 2019 völlig neu durchzustarten, war für Glashoff von Anfang an ausgeschlossen: „Wenn die Plattform einmal weg ist, ist sie für immer weg. Deshalb haben wir uns entschieden, schon jetzt weiterzumachen, auch wenn wir damit eine Angriffsfläche bieten. Aber es gilt eben, einen Klassikpreis zu retten und sukzessive weiterzuentwickeln.“

Der erste Schritt dafür ist schon mal getan: Am 14. Oktober findet die Preisverleihung im Berliner Konzerthaus statt, Thomas Gottschalk moderiert die Veranstaltung.

Diana Damrau erhält den OPUS KLASSIK als „Sängerin des Jahres“. Hier spricht sie über ihr Album „Grand Opera“:

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concerti-Tipp:

So. 14.10., 16:45 Uhr Konzerthaus Berlin
OPUS KLASSIK 2018
Mit: Juan Diego Flórez, Diana Damrau, Regula Mühlemann, 4 Times Baroque, Sheku Kanneh-Mason, Benny Andersson, Lisa Batiashvili u. a.

Fernsehen: So. 14.10., 22:15 Uhr ZDF
Online: Alle Preisträger und mehr zum OPUS KLASSIK ab 7.10. auf concerti.de/opus-klassik

Album Cover für
Best of Klassik 2018 Die große Gala der OPUS KLASSIK-Preisträger Juan Diego Flórez, Diana Damrau, Regula Mühlemann, Daniil Trifonov, Frank Bungarten, Sheku Kanneh-Mason u. a. Erscheint bei Sony Classical am 12.10.

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