
CD-Rezension Barbara Hannigan – Crazy Girl Crazy
Kraftvolles Selbstporträt
Barbara Hannigans erste CD, bei der sie ihre beiden Berufe – das Singen und das Dirigieren – verbindet, geht von Alban Bergs „Lulu“ aus
Die kanadische Sopranistin Barbara Hannigan ist eine Ausnahmeerscheinung in der internationalen Opernwelt, eine so rückhaltlose wie charismatische Interpretin und Darstellerin vor allem modernen und modernsten Repertoires. Und eine erstklassige Dirigentin. Ihr erstes wirkliches Recital geht von ihrer Signaturrolle aus, Alban Bergs „Lulu“. Vom niederländischen Ludwig Orchestra besessen und dennoch entspannt musiziert, von Hannigan dynamisch und freizügig dirigiert und intonationsrein und ausdrucksstark gesungen, erscheinen die gleichnamige Suite, Gershwins neu arrangierte Jazz-Standards und Berios „Sequenza III“ für Solo-Sopran tatsächlich als drei swingende Seiten einer Medaille, drücken Lebensfreude und Individualität, Fremdartigkeit und auch Gefangenschaft aus. Die auf DVD beigegebene, durchaus attraktive Dokumentation bringt vor allem Barbara Hannigans künstlerisches Credo auf den Punkt: „Taking Risks!“
Crazy Girl Crazy
Berg: Lulu-Suite
Gershwin: Girl Crazy (neu arrangiert von Bill Elliot)
Berio: Sequenza III für Solostimme
+ DVD „Lulu“ – Ein Film von Mathieu Amalric zu den Proben und Aufnahmen des Albums
Barbara Hannigan (Sopran & Leitung), Ludwig Orchestra
Alpha
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Termine
Electric Fields
Barbara Hannigan (Sopran), Katia Labèque & Marielle Labèque (Klavier), David Chalmin (Live-Electronics), Netia Jones (Regie)
Stéphane Degout, Münchner Philharmoniker, Barbara Hannigan
Roussel: Le Festin de l’araignée, Ravel: Histoires naturelles, Britten: Les Illuminations, Haydn: Sinfonie Nr. 104 „Salomon“
Stéphane Degout, Münchner Philharmoniker, Barbara Hannigan
Roussel: Le Festin de l’araignée, Ravel: Histoires naturelles, Britten: Les Illuminations, Haydn: Sinfonie Nr. 104 „Salomon“