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Rezension Cuarteto Casals – J. S. Bach: Die Kunst der Fuge

Kühler Kopf

Das Cuarteto Casals lässt Johann Sebastian Bachs hochkomplexes Knobelwerk wie auf einem Röntgenbild erscheinen, ohne emotionslos zu wirken.

vonChristian Lahneck,

Das Cuarteto Casals hat Bachs „Kunst der Fuge“ in einer Streichquartett-Version aufgenommen. Kein ungewöhnlicher Schritt, aber künstlerisch umso bemerkenswerter, als die Aufnahme den Rang des Ensembles als Top-Formation zementiert. Bachs Knobelwerk mit all seiner Komplexität erscheint hier wie auf einem Röntgenbild. Wenn man gut genug erklärt bekommt, erkennt man auf einmal vieles mit großer Selbstverständlichkeit. So auch hier. Für das Cuarteto Casals sind die einzelnen Stimmführungen keine labbrige Manövriermasse, sondern Teile einer logischen Struktur, der man am besten mit viel Umsicht und kühlem Kopf begegnet. Doch Kühle heißt nicht: emotionslos. So kommt an sechster Stelle der „alla francese“-Charakter ebenso tänzerisch daher wie die Nachdenklichkeit in Contrapunctus XII. Wie eine Vollendung des unvollendeten Zyklus wirkt am Ende das „Vor deinen Thron tret’ ich“ aus den Leipziger Chorälen.

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J. S. Bach: Die Kunst der Fuge BWV 1080 & Vor deinen Thron tret ich BWV 668

Cuarteto Casals
harmonia mundi

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