Startseite » Rezensionen » Abrupte Wechsel

CD-Rezension Daniel Harding

Abrupte Wechsel

Daniel Harding und das Swedish Radio Symphony Orchestra verknüpfen Berlioz mit Lully

vonChristian Lahneck,

Ungewöhnlich das Programm: Zwei musikalische Revolutionen soll sie vereinen. Rameaus Hippolyte et Aricie sorgte 1733 für eine Wende in der französischen Opernmusik; Berlioz krempelte im 19. Jahrhundert mit seiner Symphonie fantastique die Kunst der Orchesterinstrumentation um. Daniel Harding und das schwedische Rundfunkorchester deuten die Rameau-Suite spielerisch, filigran, leicht, historisierend. Aber an den Ansatz von Christie oder Minkowski kommt die Aufnahme nicht heran. Auch bei Berlioz gibt es schlüssigere Deutungen. Harding historisiert auch hier, und die Schweden folgen ihm darin souverän. Das ist ein angenehm schlanker Berlioz, nie romantisch schwülstig. Doch lebt die Aufnahme auffallend von schroffen Akzenten und abrupten Wechseln. Zu selten ergeben sich zusammenhängende Linien. Das Orchester leuchtet jedes Teilchen sehr genau aus, aber das gesamte Mosaik bleibt reliefartig.

Berlioz: Symphonie fantastique, Rameau: Hippolyte et Aricie Suite
Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding
harmonia mundi

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • Asya Fateyeva steht mit Hingabe für die Vielseitigkeit ihres Instruments ein.
    Interview Asya Fateyeva

    „Es darf hässlich, es darf provokant sein“

    Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!