Mancherorts werden die vierzig Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern heute noch als „stille Zeit“ bezeichnet, oft verbunden mit dem Gedanken, sich in diesen Wochen bewusste Auszeiten aus dem hektischen Alltag zu nehmen. Für den 29-jährigen Mozart gehörte diese Phase des Jahres 1785 hingegen zu jenen mit hoher Schlagzahl: Die Wiener Akademiesaison war in vollem Gange, was zahlreiche Aufritte, aber eben auch die Aussicht auf Einnahmen bedeutete. Zwei Klavierkonzerte komponierte und brachte er hier innerhalb weniger Wochen zur Uraufführung, darunter das in d-Moll KV 466. Das bis heute in aller Welt hochgeschätzte Werk besticht mit seinem dramatisch-düsteren Gestus, und wer mag, kann darin Vorgriffe auf die Komtur-Arie im „Don Giovanni“ hören. Zugleich gilt es als Mozarts erstes sinfonisches Klavierkonzert.
Spätromantische TonpoemeIn der Isarphilharmonie übernimmt der russisch-amerikanische Pianist Kirill Gerstein den Solopart. Ihm zur Seite steht das Swedish Radio Symphony Orchestra unter Leitung seines Chefdirigenten Daniel Harding. Im Gepäck hat der Stockholmer Klangkörper eine musikalische Zeichnung des vor der Stadt in der Ostsee liegenden Schärengartens des schwedischen Spätromantikers Hugo Emil Alfvén sowie Richard Strauss’ philosophisches Tonpoem „Also sprach Zarathustra“, dessen Einleitung auch jenseits der Klassik berühmt wurde.