Bei dezentem Schimmer, wenn das Fahle vorsichtig leuchten darf, fühlt sie sich wohl. Doch sobald es grell wird, sobald die Lichter funkeln, zeigt sie eine merkwürdige Vorsicht. Traut sie diesem Gleißen nicht? Elisabeth Leonskaja hat ein Paris-Album veröffentlicht, mit Ravels Valses nobles et sentimentales zu Beginn. Wenn die Musik schäumt, klingt Leonskajas Spiel seltsam verhalten, alles Zart-Geschmeidige gelingt jedoch umso stimmungsintensiver. Auf Georges Ensecus erste Sonate, deren Presto-Mittelsatz sie auffällig in Prokofjew-Nähe rückt und dennoch auffallend melodiös deutet, folgt eine Auswahl von Debussy-Préludes. Auch hier kommt sie mehr dem Raffinement der Schlichtheit auf die Spur. Zwar lässt sie das Parfum im Flacon, und das ist gut so, doch trotz ihres feinen Anschlags bleibt etwa Feux d’artifice weit hinter den Referenzen von Zimerman oder Benedetti-Michelangeli zurück.
CD-Rezension Elisabeth Leonskaja
Gedämpfte Großstadt
Elisabeth Leonskaja erkundet Paris und liebt die Dezenz – offenbar misstraut sie allen hellen Lichtern
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Geboren 1945 in Tiflis, gab Elisabeth Leonskaja im Alter von elf Jahren erste Klavierkonzerte in ihrer Heimatstadt. Ab 1964 folgte ein Klavierstudium am Moskauer Konservatorium bei Jacob Milstein, begleitet von ersten Erfolgen bei internationalen Wettbewerben in Bukarest, Brüssel und Paris. Zu ihren…
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Tag 14
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